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Discovery-Mission wird
um einen Tag verlängert

Erste Shuttle-Inspektion im All ergibt keine Schäden

Washington (dpa). Die »Discovery« bleibt einen Tag länger als ursprünglich geplant im Weltraum und kehrt erst am 8. August zur Erde zurück.

Der Besatzung soll die Möglichkeit zu zusätzlichen Arbeiten in der Internationalen Raumstation ISS gegeben werden, da unklar ist, wann das nächste Shuttle zu Besuch kommt, teilte die NASA in Houston (Texas) mit. Ein Sprecher der US-Weltraumbehörde bekräftigte gestern zugleich, dass die Verlängerung nichts mit beim Start entstandenen Schäden am Shuttle zu tun habe: Die »Discovery« sei bei »bester Gesundheit«
Der Shuttle-Besatzung bescherte der gestrige Tag unterdessen erneut viel Arbeit. Nachdem zwei Astronauten am Samstag bei einem fast siebenstündigen Aufenthalt im Freien die »Discovery«-Hülle inspiziert und erstmals neue Reparaturmethoden an Hitzekacheln getestet hatten, bereitete sich das Duo auf einen weiteren Ausstieg ins All heute vor. Dabei soll unter anderem ein defektes Gyroskop der ISS ausgetauscht werden, das für die Positionierung der Station wichtig ist.
Die Shuttle-Crew war außerdem fleißig damit beschäftigt, fast 15 Tonnen an mitgebrachten Versorgungsgütern und Ausrüstung in die ISS umzuladen. Im Gegenzug wird die »Discovery« mehr als zwölf Tonnen Müll, der sich in der mehr als zweijährigen Shuttle-Startpause nach dem Columbia«-Unglück in der Station angehäuft hat, auf die Erde zurückbringen.
Bei ihrem Außeneinsatz am Samstag hatten die »Discovery«-Astronauten Soichi Noguchi aus Japan und der Amerikaner Stephen Robinson Aufnahmen von verschiedenen Dellen in der Shuttle-Hülle gemacht. Sie probten außerdem Reparaturtechniken, die als Konsequenz aus der »Columbia«-Tragödie entwickelt worden waren. Das Shuttle war 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander gebrochen, weil beim Start abgeplatzter Isolierschaumstoff vom Außentank den Hitzeschild beschädigt hatte. Auch beim Start der »Discovery« am vergangenen Dienstag waren - wenn auch kleinere - Schaumstoffstücke abgesprengt worden, die das Shuttle aber nicht trafen.
Die NASA hatte danach alle weiter geplanten Raumfähren-Missionen auf Eis gelegt, bis das Isolierschaum-Problem gelöst ist. NASA-Direktor Michael Griffin deutete mittlerweile an, dass dies rasch geschehen und damit das Startverbot möglicherweise schon in Kürze aufgehoben werde.

Artikel vom 01.08.2005