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Sichtschutz aus
285 Heuballen


Groß-Oldendorf (dpa). Eine massive Wand aus Heuballen ist die vorläufig letzte Waffe in einem Nachbarschafts-Krieg zwischen einem Landwirt und den Bewohnern einer Neubausiedlung in Groß-Oldendorf (Kreis Leer). Der Bauer hat vor den Häusern der Nachbarn 285 runde Heuballen gestapelt. »Wir können aus unserem Küchen- und Wohnzimmerfenster nicht mehr rausgucken«, beschwerte sich am Wochenende ein betroffener Anwohner. Die vier Meter hohe Bio-Barriere hat der Bauer auf der Seite seines Hofs errichtet, die an die Neubausiedlung angrenzt. »Ich will mich nicht begucken lassen«, rechtfertigt er den Sichtschutz.
Behörden und Polizei können gegen die Heuwand nichts ausrichten. »Ein landwirtschaftlicher Betrieb darf in seinem Außenbereich alles tun, was für seine Arbeit nötig ist - auch Heuballen stapeln«, sagte ein Sprecher des Landkreises Leer. Das Bollwerk verstoße nicht gegen das Planungs- und Baurecht.

Artikel vom 01.08.2005