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Lehrlingsgehalt senken

Forderung des DIHK-Präsidenten Braun

Will eine Basisvergütung: Ludwig G. Braun.
Berlin (Reuters). Die deutsche Wirtschaft will die Gehälter von Lehrlingen deutlich kürzen und ist damit auf heftigen Widerspruch in der Regierung gestoßen. »Eine Ausbildungsvergütung von bis zu 800 Euro ist für viele Betriebe einfach zu hoch«, sagte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.
Er schlug stattdessen vor, eine bundesweite Basisvergütung von 270 Euro einzuführen. »Das könnte vor allem kleinere Betriebe für Ausbildung erschließen«, sagte er. Bundessozialministerin Ulla Schmidt erteilte dem Vorstoß eine Absage. Dem Sozialsystem würden durch geringere Abgaben gut zwei Milliarden Euro entzogen. Auch die späteren Ansprüche der Lehrlinge etwa bei der Rente würden erheblich sinken.
Auch die SPD-Experten Klaus Brandner (Gütersloh) und Rainer Wend (Bielefeld) wiesen den Vorstoß zurück. Braun forderte zudem flexiblere Arbeitszeiten für Jugendliche. »Es macht keinen Sinn, dass eine 17-jährige Restaurantfachfrau um 22 Uhr nach Hause gehen muss, wenn noch alle Tische besetzt sind.«

Artikel vom 01.08.2005