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Japaner üben eifrig den »Kuckuck, Kuckuck«

Bielefelder Kinderchor bei Konzert in Rokkasho gefeiert - Johannes Zinn »Held« des Tages


Aus Japan berichtet
Burgit Hörttrich (Text und Foto)
Rokkasho/Bielefeld (WB) Der »Held« des Tages, wenn auch unfreiwillig, war Johannes Zinn (13) vom Bielefelder Kinderchor: Als der Chor unter Leitung von Dr. Jürgen Oberschelp vom Bürgermeister von Rokkasho, Kenji Furukawa, und zwei Kinderchören bei einem Empfang im Rathaus begrüßt wurden, wollten sich die japanischen Chormädchen - alle in Matrosenkleidern und natürlich schwarzhaarig - mit dem blonden Johannes fotografieren lassen. Der Junge wurde - unfreiwillig - gefeiert wie ein Popstar: mit Kreischen und »Johannes, Johannes«-Rufen - diesmal von den Bielefelder Mädchen.
Der Bürgermeister und Oberschelp waren sich einig, dass trotz einer Distanz von 12000 Kilometern zwischen den beiden Kommunen die Musik eine ideale Verbindung darstellt. Am Sonntag fand dann das erste Konzert statt. Es wurde zum großen Erfolg. Der Bielefelder Kinderchor, erstmals im Sparrenburg-T-Shirt, und die Chöre aus Rokkasho sangen getrennt und zusammen jeweils in der anderen Sprache. Das Lied »Der Gutzgau auf dem Zaune saß« gefiel den Gastgebern augenscheinlich ganz besonders. Denn auf dem Flur übten die Japaner eifrig in deutscher Sprache und intonierten nach dem Konzert eifrig »Kuckuck, Kuckuck«.
Abfahrt war am Sonntag bereits um 9 Uhr morgens, denn ohne Probe mochte Chorleiter Oberschelp die Jugendlichen nicht singen lassen. Eigens aus Hiroshima angereist und die gesamte »Tournee« dabei ist die Pianistin MiYake Kodana, die in Detmold studiert hat, und die bereits gemeinsam vor etwa zehn Jahren mit dem Bielefelder Kinderchor aufgetreten ist.

Artikel vom 01.08.2005