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»Schlaf-Batterien« sind
ökologische Zeitbomben

Verbraucherzentrale sensibilisiert Jugend spielerisch

Von Caroline Carls
(Text und Foto)
Bielefeld (WB). 1,3 Milliarden Batterien werden bundesweit pro Jahr verkauft. Nur etwa 35 Prozent davon - das sind rund 450 Million Stück - finden den Weg zurück in die grünen Rücknahmeboxen.

»Der Rest sind entweder »Schlafbatterien«, die in einer Schublade auf ihren Einsatz warten, oder aber sie werden verbotenerweise im Hausmüll entsorgt«, erklärt Kerstin Ramsauer. Sie ist Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale NRW und macht im Rahmen der dreimonatigen Kampagne »futureins« die Verbraucher auf den richtigen Umgang mit den leeren Energieträgern aufmerksam. Unterstützt wurde sie während ihrer Station in Bielefeld jetzt von der Mitarbeiterin der Bielefelder Verbraucherzentrale Marle Kopf und der Abfallberaterin des städtischen Umweltbetriebs Ruth Hamper.
Im Wiesenbad am Ravensberger Park bauten sie ihren Informationsstand auf. Dort konnten die Besucher nicht nur eine überdimensionale Batterierückgabebox bestaunen, sondern waren unter dem Motto »Mach den Boxenstopp - Bring leere Batterien zurück« zudem bei einem Wurfspiel aufgefordert, ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.
»Kinder und Jugendliche sind die Zielgruppe unserer aktuellen Aktion. Sie werden in Zukunft diejenigen sein, die am meisten Batterien verbrauchen«, betont Kerstin Ramsauer. »Sie sollen spielerisch an ihre Verantwortung, die richtige Entsorgung zu wählen, herangeführt werden«, erklärt sie.
Bei einer falschen Entsorgung über den Hausmüll werden Natur und Mensch belastet. Denn Batterien und Akkus enthalten Schwermetalle, die über das Grundwasser oder die Nahrungskette wieder zum Menschen zurückkehren können. Die sehr langlebigen Schwermetalle wirken sich auf diese Weise negativ auf das menschliche Nervensystem aus und können sogar Erbgutschäden verursachen.
»Unsere Botschaft ist: Altbatterien gehören zurück in den Handel«, fordert Kerstin Ramsauer. Überall dort, wo Batterien verkauft werden, müssen seit der »Batterieverordnung« aus dem Jahr 1998 auch Rücknahmestationen stehen. Aber auch an vielen Schulen oder bei kommunalen Sammelstellen können die Zellen abgegeben werden.
Im Wiesenbad wurden viele Jugendliche von der großen grünen Box angelockt. Dabei wussten die meisten schon, wie man es richtig macht: »Ich sammle meine alten Batterien und werfe sie dann in einen Rücknahmekasten in meiner Schule«, erzählt der elfjährige Dustin.

Artikel vom 01.08.2005