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»Eine solche Auszeichnung
verdient man nie alleine«

Wilhelmine Reinhold mit päpstlichem Orden geehrt


Heepen (cc). »Erst war ich erschrocken, als ich erfuhr, dass ich den Orden erhalten sollte«, sagt Wilhelmine Reinhold. So viel Zurückhaltung gibt es selten. Doch der 68-Jährigen merkt man an, dass sie meint, was sie sagt. Wilhelmine Reinhold erhielt am Montag den päpstlichen Ritterorden des Heiligen Silvester. Damit wurde sie für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) für den Diözesanverband Paderborn geehrt. Die kfd ist mit 650 000 Mitgliedern der größte Frauenverband und zugleich der größte katholische Verband Deutschlands.
Aber nicht nur in dem Diözesanverband Paderborn, zu dem Bielefeld gehört, setzte sich Reinhold von 1989 bis 2000 als Mitglied des Vorstands für die Stärkung der Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft ein. Auch in ihrer Gemeinde St.-Hedwig in Heepen ist sie für die Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft aktiv. Diese Gruppe gründete die engagierte Bielefelderin vor 20 Jahren auf Anregung des Gemeindepfarrers Gerhard Pietzonka. In Heepen wurde Reinhold am Donnerstag von Pfarrer Pietzonka, den Mitgliedern der kfd, den Vertretern der Verbände Charitas und Kolping und der Gemeindereferentin empfangen, um die Verleihung des Ordens zu feiern.
Über den Silvesterorden habe sich sie sehr gefreut, sagt Wilhelmine Reihnhold. »Aber«, betont sie, »eine solche Auszeichnung verdient man nie allein. Ich habe immer Menschen zur Seite gehabt, die mich unterstützt und begleitet haben.« Der Silvesterorden ist einer von sechs päpstlichen Ritterorden. Er wird an Laien verliehen, um sie für besondere ehrenamtliche Verdienste um die römisch-katholische Kirche zu ehren.
Die Arbeitsschwerpunkte von Wilhelmine Reinhold als Diözesanvorsitzende der kfd bestanden unter anderem darin, die Stellung der Frau zu verbessern, eine Aufwertung ehrenamtlicher Arbeit und der Familienarbeit zu erreichen und inbesondere in dem Ziel, junge Frauen für den Verband und die katholische Kirche zu interessieren. »Die Männer in der Kirche müssen dem Wunsch der Frauen nach Teilhabe an den Ämtern mehr entgegenkommen«, meint sie. Doch dieser Wunsch werde häufig auf ein Streben nach dem Preisteramt reduziert, sagt sie. Und: »Es bleibt noch viel zu tun.«

Artikel vom 30.07.2005