Von Frank Spiegel (Text und Foto) Höxter (WB). Um sie herum tobte der todbringende Tsunami, doch in ihren Herzen wuchs die Liebe: Als Pascale Zbick (29) im Dezember auf die Insel Ko Phi Phi reiste, wusste er weder, dass er hier sowohl eine der größten Katastrophen der Geschichte erleben, noch, dass er seine große Liebe treffen würde.
Gestern schlugen Pascal und Jarunee Phucchphiau (22) ein neues Kapitel ihres Lebens auf: Vom Sturm im fernen Südostasien ging es in Höxter in den Hafen der Ehe. Pascale und Jarunee hatten sich im Dezember auf der beliebten Urlauberinsel in einem Restaurant kennengelernt. Man kam ins Gespräch und sie berichtete, dass sie in einem Hotel arbeite. Doch der Chemikant aus Lüchtringen hatte bereits ein anderes Hotel gebucht. Als er dort einchecken wollte, kam die böse Überraschung: Trotz Reservierung war das Hotel ausgebucht. Pascale Zbick durfte sein Gepäck unterstellen, einen Schlafplatz erhielt er nicht. Da erinnerte sich der junge Mann an die freundliche Hotelangestellte aus dem Restaurant, ging zu dem Hotel, in dem sie arbeitete -Êund sie machte das Unmögliche möglich: Der Lüchtringer konnte in dem Hotel übernachten. Damit hat Jarunee Phucchphiau Pascale Zbick das Leben gerettet, denn: Das Hotel, in dem der 29-Jährige eigentlich übernachten wollte wurde von dem Tsunami zerstört, viele Menschen in dem Haus fanden den Tod. Nicht so der Deutsche und die Thailänderin. An dem Hotel, in dem er übernachtete, ebbte die Welle ab. Sie hielten in der Katastrophe zusammen und fanden zueinander. Als Pascale Zbick am 4. Februar in das Flugzeug nach Deutschland stieg, wuchs die Sehnsucht des Paares nacheinander. Regelmäßig wurde telefoniert, Jarunee stellte einen Visaantrag. An Pfingsten war es so weit: Jarunee und Pascale konnten sich wieder in die Arme schließen. Seitdem leben sie gemeinsam in Lüchtringen. An Ostern flog das Paar nach Ko Phi Phi: Hochzeit! Im buddhistischen Ritus wurde das Paar getraut. Pascale Zbicks Mutter Ilona schwärmt noch heute: »Das war ein wundervolles Fest.« 250 Gäste seien da gewesen, es sei von morgens 4 bis nachts um 23 Uhr gefeiert worden. Die eigentliche Hochzeitszeremonie sei von neun Mönchen zelebriert worden und habe fünf Stunden gedauert. Da ging es am Freitag etwas schneller: Freunde und Bekannte waren dabei, als sich Pascale und Jarunee das Ja-Wort vor Standesbeamtin Irmhild Schmidt gaben.
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