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Beste Stimmung im All

Astronauten untersuchen heute die Fähre von außen

Stephen Robinson (links) wird heute das Shuttle von außen inspizieren. Neben ihm Kommandatin Eileen Collins und James Kelly.

Washington (dpa). Die NASA ist zunehmend überzeugt davon, dass ihr Shuttle »Discovery« beim Start am Dienstag keine ernsthaften Schäden erlitten hat und damit sicher zur Erde zurückkehren kann. Zwar wurde am Freitag nicht ausgeschlossen, dass ein beim Abheben vom Außentank abgeplatztes kleines Stück Isolierschaum den rechten Flügel der Fähre getroffen hat. Aber selbst in einem solchen Fall bestünde kein Grund zur Besorgnis, beruhigte der stellvertretende Shuttle-Manager Wayne Hale in der NASA-Bodenzentrale in Houston (Texas).
Auch die siebenköpfige Besatzung der an die Internationale Raumstation ISS angedockte »Discovery« zeigte sich nicht angespannt, sondern im Gegenteil in bester Stimmung. Lächelnd winkte die Crew nach ihrem Weckruf am Freitag in die Kameras, bevor sie mit weiteren Schadensinspektionen der Außenhülle mit Hilfe des Shuttle-Roboterarms und eines Lasersystems begann. Außerdem ging die Besatzung ihrem »Alltagsgeschäft« nach. So wurde das Modul »Raffaello« aus der Ladebucht gehievt: Es enthält fast 15 Tonnen an Ausrüstung und Versorgungsgütern, die es auszuladen gilt.
Zudem liefen die Vorbereitungen auf einen für heute geplanten Ausstieg ins All auf Hochtouren. Sechseinhalb Stunden soll der Außeneinsatz der beiden Astronauten Soichi Noguchi und Steven Robinson dauern, von dem sich die NASA weitere Aufschlüsse über das Ausmaß beim Start entstandener Schäden verspricht. Dabei geht es nicht nur um die Klärung der Frage, ob der Flügel tatsächlich von Isolierschaum getroffen wurde, sondern auch um die Untersuchung möglicher Dellen und Absplitterungen an Hitzekacheln.
Shuttle-Kommandantin Eileen Collins sagte am Freitag, sie habe ein gutes Gefühl und unterstrich das mit Purzelbäumen in der Schwerelosigkeit. Alle bisher entdeckten Schäden seien minimal und entsprächen dem, »was Raumfähren auf dem Weg in den Orbit oft erleiden«, erklärte sie.

Artikel vom 30.07.2005