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Unbenutzt im Altpapier

Fächerübergreifender Unterricht


Zum Thema Naturwissenschafts-Unterricht:
Auch durch Ihre Berichte wurde ich auf die Absicht der neuen Landesregierung aufmerksam, den fächerübergreifenden Naturwissenschaftsunterricht wieder in Einzelfächer zurückzuführen. Hierzu möchte ich einige Fragen stellen und Bedenken äußern.
- Warum wird aus einer schulischen Frage eine politische gemacht?
- Warum wird das Ergebnis einer jahrzehntelangen positiven Entwicklung ignoriert?
- Warum trennen, was zusammengehört?
- Soll die jahrelange Arbeit an den Schulcurricula für die Katz sein?
- Sollen zigtausend Bücher, die die Schulen angeschafft und die Verlage entwickelt und gedruckt haben, unbenutzt im Altpapier landen?
Und das alles nur, weil einige Bürokraten nicht über den Tellerrand ihres Faches schauen (wollen)! Sind denn studierte Physiklehrer - wie ich auch einer bin - etwa nicht in der Lage, einfache biologische Zusammenhänge zu vermitteln? Weil sie 20 Jahre lang z.B. nur die Wärmeleitfähigkeit der verschiedenen Stoffe unterrichtet haben, wollen sie nun nicht das Thema im Zusammenhang mit dem Winterfell und der Überwinterung von Tieren vermitteln?
Ich vermute, dass nur wenige Kollegen aus dem erzkonservativen Lager Gegner eines fächerübergreifenden Naturwissenschaftsunterrichts in den Klassen 5/6 sind.
Seit 15 Jahren habe ich gute Erfahrungen mit einem fächerübergreifenden, themenorientierten, ganzheitlichen Naturwissenschaftsunterricht in den Jahrgängen 5/6 gemacht, im Wahlpflicht-Unterricht auch bis Klasse 10, und auch im Physikunterricht blende ich die anderen Wissenschaften nicht aus. Bevor das Schulministerium also eine so weitreichende und folgenschwere Entscheidung trifft, sollte eine breit angelegte Meinungsumfrage an der Basis durchgeführt werden.
HEINRICH BÜSCHER33647 Bielefeld

Artikel vom 18.08.2005