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Ein Spektakulum wie im Mittelalter

Bürgermeister Grube eröffnete unter großem Jubel und »Vivat«-Rufen 26. Sparrenburgfest

Von Jürgen Rahe (Text)
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Die »Hohe Obrigkeit«, Bielefelds Bürgermeister Horst Grube, kam am Freitag im gerade überstreiften Ehrenkleid ganz schön ins Schwitzen. Aber er ließ sich nichts anmerken und strahlte, als der Marktvogt laut verkündete: »Wie schön er doch ist - und von welch edler Gestalt.«

Bürgermeister Grube hatte am Freitag die Ehre, das zum 26. Mal durchgeführte Sparrenburgfest zu eröffnen. »Da kenne ich mich aus«, raunte er einem Bekannten zu, »dieses Zeremoniell habe ich schon mal als Bezirksvorsteher über mich ergehen lassen.«
Grube tat es auch beim zweiten Mal mit sichtlichem Vergnügen und schreckte selbst nicht zurück, als die Gaukler-Gruppe »Forzarello« mit ihrer gewagten Kegel-Jonglage ziemlich dicht an seinem Gesicht vorbei zielte »Welch mutiger holder Recke«, lobte spontan der Marktvogt die Standhaftigkeit des Bürgermeisters und forderte sogleich das »Gemeine Volk« auf, kräftig zu jubeln und mit »Vivat«-Rufen schnell nach der offiziellen Festeröffnung zu verlangen.
Grube ließ sich dann auch nicht zweimal bitten und kam Punkt 15.50 Uhr der Aufforderung gerne nach: Der Mittelalterliche Markt und Spektakulum mit Kramer Zunft & Kurtzweyl waren eröffnet.
Der Marktvogt dankte, wünschte einen »gedeihlichen Tag« und bat die »Hohe Obrigkeit« zum kühlen Trunk.
Als »Zaungäste« eingefunden hatten sich auch Hans-Rudolf Holtkamp und Wolfgang Jeibmann von der veranstaltenden Bielefeld Marketing GmbH. Holtkamp: »Wenn an allen drei Festtagen das Wetter mitspielt, rechne ich mit gut 30 000 Besuchern.«
Die Idee, das Sparrenburgfest ins Leben zu rufen, entstand 1979. In diesem Jahr war die Burg, das Wahrzeichen Bielefelds, exakt 100 Jahre im Besitz der Stadt.

Artikel vom 30.07.2005