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Von Michael Diekmann

Bielefelder
Optik

Für eine lebenswerte Stadt


Einen Namen wie »Seniorenresidenz« soll die Anlage nicht bekommen. Der war nur Arbeitstitel. Für die intensive Planung des Projektes, das bis zum Ende 2006 an der Königsbrügge umgesetzt werden und Wohnraum für ältere Bielefelder schaffen soll, hatten sich Fachleute ein genaues Anforderungsprofil gefertigt. Gerade das Entstehen der Wohnanlage mit drei Häuserzeilen und mehr als 60 Wohnungen in dem gewachsenen Wohngebiet unterhalb der Detmolder Straße erweist den Menschen am Rande von Sieker einen großen Dienst. Es erspart vielen älteren Singles oder Ehepaaren die schwer fallende Entscheidung, das eigene Haus oder die Wohnung im angestammten Viertel aufgeben zu müssen und sich fortan mit einem einzigen Zimmer in einer Senioreneinrichtung zu bescheiden.
Wer um diesen für jeden Menschen schwierigen Schritt weiß, vermag um so mehr zu verstehen, wie sehr man mit Wellnessangeboten, Dienstleistung und Pflegeoptionen den Schritt eines älteren Menschen in eine solche neue Gemeinschaft erleichtert.
Das Projekt von Architekt Streich, Entwickler Lohmeier und den Investoren leistet für Bielefeld gleich in doppelter Hinsicht einen wichtigen Dienst. Es erfüllt den permanent wachsenden Bedarf an Wohnraum für Senioren und beweist gleichzeitig auf eindrucksvolle Art, wie man ein altes Industriegelände wie das Lohmann-Areal zielgenau umfunktioniert für die Herausforderung der Zukunft: Menschen in der Stadt halten, die Innenstadt lebenwert und liebenswert zu gestalten und insbesondere City-Randlagen als neue Wohnquartiere zu verankern.
Die Vielzahl der in Bielefeld verfügbaren und bereits abgeräumten Industriebrachen eröffnet Investoren und Entwicklern ein breites Spektrum, weiter interessanten und finanzierbaren Wohnraum für jedermann zu schaffen. Bielefelds Bauverwaltung ist am Drücker. Leben in der Stadt verlangt nicht nur nach einer gepflegten Einkaufszone, sondern nach einer funktionierenden Infrastruktur bis hin zu Rundum-Sorglospaketen in der Seniorenresidenz wie an der Königsbrügge.

Artikel vom 30.07.2005