Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Es sollte der krönende Abschluss der Vorbereitung werden, doch von Vor-Freude auf den letzten Test ist beim SC Paderborn 07 keine Spur mehr. Der Grund heißt René Müller. Der Torjäger des Zweitligaaufsteigers verletzte sich erneut am Rücken und wird an diesem Samstag (Anstoß: 15.30 Uhr, Hermann Löns-Stadion) gegen Bayer 04 Leverkusen nicht auflaufen.
Wie schlimm die Verletzung tatsächlich ist, kann noch niemand sagen, Müller selbst bleibt zuversichtlich. »Ich brauche jetzt drei, vier Tage Ruhe, dann wird es hoffentlich wieder gehen«, meinte der 31-Jährige, der bereits am Freitag nicht mehr am Abschlusstraining teilnahm, sondern sich sofort in ärztliche Behandlung begab. In Minden wurde noch am Nachmittag eine Kernspintomografie vorgenommen, die Bilder werden am Montag mit Müllers Untersuchungen aus dem Vorjahr verglichen. Zur Erinnerung: Im November musste sich der Stürmer einer Bandscheiben-OP unterziehen und fiel praktisch für den Rest der Saison aus. Betroffen reagierte Trainer Jos Luhukay: »Bei René sah man in den vergangenen vier Wochen fast täglich eine Verbesserung. Diese Nachricht tut deshalb besonders weh.« Sollte Müller länger fehlen, wären die Paderborner Personalprobleme dramatisch. Mit Daniel Cartus (wird nächste Woche an der Hüfte operiert), Guido Spork (OP am Sprunggelenk) und Markus Krösche (OP am Meniskus) muss der Neuling bereits auf drei Stammspieler verzichten, außerdem gibt es im ohnehin nur noch 14 Feldspieler umfassenden Kader zurzeit niemanden, der ihn ersetzen könnte. Auch Radovan Vujanovic nicht. Der Wintereinkauf von Austria Wien traf in der Vorbereitung zwar zehnmal, doch nur gegen unterklassige Klubs wusste der 23-Jährige zu überzeugen. Bei den Tests gegen Zaglebie Sosnowiec (zweite polnische Liga) oder den griechischen Uefa Cup-Teilnehmer OFI Kreta fiel er dagegen nicht auf. Mit Predrag Randelovic (Niki Volos/Griechenland) und Felix Mordeku (FC Wil/Schweiz) testete der SCP deshalb in den vergangenen zwei Wochen zwei Stürmer, um die Lücke, die Kapitän Alexander Löbe (RW Essen) hinterließ, schließen zu können. Beide konnten aber die Erwartungen nicht erfüllen. Am Donnerstagnachmittag war Müller vor dem Training im Flur zur Kabine des Physiotherapeuten ausgerutscht. Der Boden, der wegen Bauarbeiten im Kabinentrakt rutschig war, war auch einigen seiner Teamkollegen zum Verhängnis gewordem, doch keinen erwischte es so schlimm. Das Training zog Paderborns Nummer 11 noch durch, hatte aber bereits auf der Heimfahrt Rückenschmerzen. Die verschlimmerten sich am Freitagmorgen. »Der Arzt vermutet eine starke Stauchung und einen Bluterguss. Ich nehme jetzt Schmerzmittel und hoffe, dass der Spuk in ein paar Tagen vorbei ist.« Am Samstag sitzt René Müller nur auf der Tribüne, beobachtet als Gast den letzten Test gegen Bayer 04 Leverkusen und setzt auf Unterhaching. Paderborns Auftaktspiel in der zweiten Liga.
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