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Baros ist im Angebot

Liga-Pokal: Finalist Schalke sucht weiter Verstärkungen

Gelsenkirchen (dpa). Der schon jetzt erstaunlich souveräne FC Schalke 04 soll noch schlagkräftiger werden. Obwohl beim 2:1 (1:0) im Ligapokal-Halbfinale gegen Werder Bremen kaum ein Wunsch offen blieb, denkt die Vereinspitze weiter über Verstärkungen nach.

Neben André Ooijer (Eindhoven) und Sören Larsen (Stockholm) wird nun Milan Baros als möglicher Neuzugang gehandelt. Der tschechische Angreifer vom FC Liverpool ist dem Revierclub laut Finanzchef Josef Schnusenberg angeboten worden: »Ein absoluter Spitzenmann. Baros wäre für uns ein Riese. Aber man muss schauen, ob es machbar ist.«
Ein weiterer finanzieller Kraftakt fällt trotz der durch den Final-Einzug gesicherten Zusatzeinnahme in Höhe von 1,2 Millionen Euro schwer. Immerhin neun Millionen Euro fordern die »Reds« für den Torschützenkönig der EM in Portugal. Gleichwohl soll sich Manager Rudi Assauer vor dem gelungenen Pflichtspieldebüt der Königsblauen mit Toren von Zlatan Bajramovic (34.) und Ebbe Sand (71.) mit Baros-Berater Pavel Paska getroffen haben. »Ich hatte ein gutes Gespräch mit Rudi Assauer. Wir haben auch über Baros gesprochen«, bestätigte Paska.
Nach dem Transfer von Ailton suchen die Schalker nach adäquatem Ersatz. Weil sich die Verhandlungen mit dem Dänen Larsen länger als erwartet hinziehen, drängt Trainer Ralf Rangnick auf eine schnelle Lösung.
Darüber hinaus fordert der Fußball-Lehrer noch eine Verstärkung für die Vierer-Kette. Auch hier läuft nicht alles nach Plan: Der niederländische Nationalspieler Ooijer war zwar Augenzeuge des Finaleinzuges vor der Ligapokal-Rekordkulisse von 56 781 Zuschauern, konnte aber noch keinen Vollzug melden. Nach Einschätzung von Rangnick haben sich die Chancen auf dessen Verpflichtung verschlechtert: »Im Moment sieht es nicht so positiv aus.«
Nimmt man die Vorstellung seiner Mannschaft gegen Bremen als Gradmesser für die Saison, sind die Sorgen des Trainers unbegründet. Ohne Anpassungsprobleme fügten sich Bajramovic, Fabian Ernst und Kevin Kuranyi in das sehenswerte Kombinationsspiel ein. Zwei der drei Neuzugänge traten sogar als Hauptdarsteller in Erscheinung: Bajramovic brachte sein Team mit einem Traumtor in Führung, Ernst führte gegen sein Ex-Team an der Seite von Lincoln gekonnt Regie.
Weniger zuversichtlich als die Schalker können die Bremer dem Bundesliga-Start in gut einer Woche entgegensehen. Die Norddeutschen zeigten in allen Mannschaftsteilen Schwächen. »Wir müssen noch an vielen kleinen Dingen arbeiten, um Großes zu erreichen«, bekannte Thomas Schaaf. Ähnlich negativ wie sein Trainer wird Tim Wiese das Spiel in Erinnerung behalten.
Beim vorentscheidenden 2:0 von Sand machte der Torhüter keine gute Figur und damit im Zweikampf um einen Stammplatz mit Konkurrent Andreas Reinke keine Punkte gut. Allerdings wurde Wiese beim Abwehrversuch vom späteren Torschützen behindert und wies deshalb alle Schuld von sich: »Es ist eine absolute Frechheit, dass so ein Treffer gegeben wird.«

Artikel vom 29.07.2005