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Menschen in
unserer Stadt
Ulrike Wiemeler
Reiseverkehrskauffrau

»ÝReiseverkehrskauffrauÜ ist die offizielle Bezeichnung meines Berufes«, erklärt Ulrike Wiemeler. Ein Traumjob, denn für die 50-jährige Bielefelderin ist das Thema Urlaub Teil ihres Alltags. Sie liebt ihre Arbeit und geht schon seit vielen Jahren völlig darin auf.
Nachdem Ulrike Wiemeler praktische Erfahrungen in ihrem Beruf gesammelt hatte, machte sie sich 1994 selbständig. Der Schriftzug »Die Reise« weist heute auf ihr kleines Büro an der Bleichstraße hin.
Nebenberuflich war die Reisebüroinhaberin eine Zeit lang als Dozentin für Umschulungsmaßnahmen am Bildungswerk Bielefeld tätig. Dort informierte sie Erwachsene, die sich weiterbilden wollten, und bereitete diese auf das neue Berufsfeld vor. Durch die Teilnahme an einem Seminar der Industrie- und Handelskammer (IHK) erlangte die Reiseverkehrskauffrau außerdem die Befähigung, in ihrem Betrieb auszubilden. Heute arbeitet Ulrike Wiemeler dort zusammen mit ihrer Tochter Marlen (26) sowie mit einer Auszubildenden und einer Halbtagskraft.
Über sinkende Kundenzahlen kann sich die Inhaberin des Reisebüros nicht beschweren. Als kleines Privatunternehmen lebt »Die Reise« von Stamm- und Firmenkunden.
Nach den Terroranschlägen in Ägypten stellt Ulrike Wiemeler jetzt fest, dass ihre Kunden den Sinai meiden. »Das ist verständlich«, meint sie. Dafür steigt die Nachfrage nach alternativen Reiseangeboten wie beispielsweise Kreuzfahrten mit dem Clubschiff »Aida« und Last-Minute-Flüge auf die Balearen und Kanaren.
Ulrike Wiemeler reist auch selbst viel. Das gehört zu ihrem Beruf. Sie muss sich ein Bild von Reisezielen machen, Hotels bewerten und ihre Eindrücke mit denen der Reiseveranstalter vergleichen. Diese Informationsreisen machten ihr zwar Spaß, seien jedoch keineswegs Urlaub, sondern mit Terminen und Hektik verbunden.
Privat mag es die 50-Jährige eher ruhig. Sie malt gern und reist am liebsten in die Niederlande oder nach Kroatien. Ein eigenes Feriendomizil besitzt sie nicht. »Ich möchte mich nicht festlegen«, erklärt die Bielefelderin. Es wäre ja auch schade, wenn eine Reiseverkehrskauffrau immer nur an ein und denselben Ort führe. Christina Ritzau

Artikel vom 09.08.2005