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Clements Arbeitsmarkt-Sicht

Zwischen Mensa und Alarm


»Vorsicht ist, wenn die Verwaltung sich über das Mensa-Essen informiert, ohne es jemals selbst zu kosten.« So witzelte in ansonsten ziemlich humorlosen DDR-Zeiten das legendäre Satire-Magazin »Eulenspiegel«. Das hübsche Sprüchlein bleibt aktuell, auch wenn die Vorzeichen und die handelnden Personen naturgemäß gewechselt haben.
Heutzutage servieren viele reichlich bürgerferne Politikschaffende ihrem Volk am laufenden Band ungenießbare Gerichte, ohne sie zuvor gewissenhaft auf Nährwert und Verdaulichkeit abzuschmecken. Tagtäglich wird die Liste dieser lässlichen politischen Sünden und Schwindeleien länger. Kein Themenfeld bleibt ausgenommen. Vergrößern sich - gottlob - Jahr um Jahr die Waldflächen Deutschlands und Europas, kommt garantiert ein Berufs-Stirnrunzler um die Ecke und verkündet unheilschwanger, das treffe zwar zu, aber, aber: Unser deutscher Wald werde sich schon bald zu Tode wachsen... Realsatire? Nein, so haben es Grüne tatsächlich gesagt.
Und nun auch noch SPD-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. Allen Ernstes verkauft er es uns als schönen Erfolg, dass die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2005 um »nur« 68000 gestiegen sei. Insgesamt aber sind derzeit 412 000 Menschen mehr (!) ohne Broterwerb als im Juli 2004. Auch das zeigt, wie dreist wir Bürger verschaukelt werden.
Renten-Desaster. Massenarbeitslosigkeit. Alarm im Welt-Sozialamt Deutschland? Rolf Dressler

Artikel vom 29.07.2005