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Gäb ist Nothelfer
der »Sporthilfe«

Präsidenten-Frage schnell gelöst

Frankfurt/Main (dpa). Mit der Wahl von Hans Wilhelm Gäb zum neuen Vorsitzenden ist die durch den Rücktritt von Hans-Ludwig Grüschow entstandene Lücke an der Spitze der Stiftung Deutsche Sporthilfe schnell geschlossen worden.

Nur 24 Stunden nach dem Rückzug Grüschows wurde der 69 Jahre alte Gäb am Samstag auf einer Sondersitzung des Vorstandes einstimmig zu dessen Nachfolger und zum insgesamt fünften Sporthilfe-Chef seit der Gründung 1967 gekürt. »Ich werde das Amt bis zum Ende der Legislaturperiode im November 2006 ausfüllen und dann in jüngere Hände übergeben«, kündigte Gäb an.
Gäb, der bereits von 1988 bis 1992 und dann wieder seit 1998 als Vertreter des Deutschen Sportbundes (DSB) im Führungsgremium der Sporthilfe mitwirkte, wird auch einen Sitz im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) erhalten und damit eine starke Stimme im deutschen Sport haben. »Die eingetretene Situation darf nicht zum Schaden der Sporthilfe werden, deshalb haben wir eine klare Entscheidung gesucht. Gäb ist integer und unangreifbar«, Er ist die mit Abstand beste Lösung in dieser Situation für diese Position«, sagte NOK-Präsident Klaus Steinbach, der mit DSB-Präsident Manfred von Richthofen zuvor die volle Unterstützung Gäbs verabredet hatte.
Der neue Sporthilfe-Chef genießt sowohl in der Wirtschaft als auch im Sport einen hervorragenden Ruf. »Sein Name steht für Kontinuität und Integrität«, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bernd Rauch, der Gäb in vielen persönlichen Gesprächen für die Übernahme des Amtes gewonnen hatte. Dessen Wahl war in der Vorstandssitzung zuerst von der Parlamentarischen Staatssekretärin Ute Voigt vorgeschlagen worden. Dem schlossen sich die elf anwesenden Vorstandsmitglieder vorbehaltlos an.
Gäb soll die Sporthilfe so schnell wie möglich in ein ruhiges Fahrwasser zurückführen. »Ich trete nicht als Krisenmanager an, sondern führe die Arbeit in geordneten Strukturen fort. Wir werden dokumentieren, dass sich die Sporthilfe nicht in einer Krise befindet. Sie ist durch eine zufällige Situation in die Öffentlichkeit geraten«, sagte Gäb.
Der frühere Aufsichtsratschef der Adam Opel AG und Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) erklärte, er werde »niemals illegitim Einfluss auf Journalisten nehmen«.

Artikel vom 01.08.2005