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Partyzone Sachsenring

216 000 Fans bringen Millionen-Einnahme


Hohenstein-Ernstthal (dpa). Benzindämpfe und verbranntes Gummi, brüllende Motoren und hämmernde Techno-Musik: Einmal im Jahr macht die Vollgas-Branche Station am Sachsenring und lässt beim Großen Preis von Deutschland die Herzen von 216 000 Motorrad-Fans höher schlagen. Auch in diesem Jahr verwandelten die Zuschauermassen den Streckenrand schon Tage vor den WM-Läufen in eine Partyzone und sorgen für Millionen-Einnahmen in der wirtschaftlich schwachen Region.
Zentrum des Feten-Marathons ist der berüchtigte Campingplatz »Ankerberg«. Mehr als 12 000 Fans schlagen auf dem Hügel ihre Zelte auf, die besten Plätze sind schon am Montag vor den Rennen vergeben. Jeden Abend heizen Bands und Gogo-Girls den Motorsport-Verrückten ein. Zwischen den Zelten heulen frisierte Motoren auf. »Hier kommt man nicht zur Ruhe. Es wird Party gemacht ohne Ende«, berichtete Marco Strobel, der mit vier Freunden aus der Eifel angereist war.
Ein Unwetter am Freitagabend, bei dem umherfliegende Zeltteile 41 Camper verletzten und das Areal zur Schlammwüste wurde, brachte die Feierwütigen nicht aus dem Rhythmus. So mancher schaffte es nach den Nächten, in denen in stickigen Festzelten das Bier und der Schweiß strömten, am nächsten Morgen nicht mehr auf die Tribünen.
Die Piloten genießen die Atmosphäre. »Das Publikum ist eine Extra-Motivation für mich«, verriet Superstar Valentino Rossi. Auch Lokalmatador Steve Jenkner schwärmte von der immensen Begeisterung rund um die Piste. »Es gibt wenige Strecken, an denen am Donnerstag und Freitag schon so viele Leute sind.«
Für 2006 ist eine weitere Auflage der WM-Läufe am Sachsenring bereits gesichert. Voraussichtlicher Termin ist der 2. Juli.

Artikel vom 01.08.2005