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Jenkner holt die
ersten Punkte

Motorrad-WM: Hofmanns frühes Aus

Hohenstein-Ernstthal (dpa). Bei Steve Jenkner platzte der Knoten, bei Alex Hofmann der Kragen.
Vor 95 364 Zuschauern fuhr Motorrad-Pilot Jenkner bei seinem Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring seine ersten beiden WM-Punkte in der Klasse bis 250 Kubikzentimeter ein. Dagegen landete der Bochumer Kawasaki-Fahrer Hofmann in der »Königsklasse« schon nach wenigen Metern im Kiesbett und schimpfte danach heftig auf seinen Teamkollegen Olivier Jacque.
Abgesehen von Hofmanns Pech zeigten sich die deutschen Fahrer aber im Aufwind. Dirk Heidolf fuhr in der Viertelliterklasse als 13. sein bestes Saisonrennen. Die erst 15-jährigen Sandro Cortese und Stefan Bradl begeisterten mit couragierten Auftritten im Limit bis 125 Kubikzentimeter die Fans.
»Das war ein lustiges Rennen, es hat Spaß gemacht. Die letzten Runden waren fantastisch«, jubelte Lokalmatador Jenkner. Nach schlechtem Start kämpfte sich der 29-Jährige auf seiner Aprilia stetig nach vorn und konnte sich am Ende in einer Gruppe von vier Fahrern durchsetzen. Auch Lokalrivale Dirk Heidolf war mit seinem Rennen hoch zufrieden. »Mein Motorrad ging perfekt. Die Mechaniker haben einen geilen Job gemacht«, sagte der Honda-Pilot. Als Sieger fuhr Weltmeister Daniel Pedrosa (Honda) aus Spanien über die Ziellinie und baute damit seine WM-Führung aus.
Für Hofmann war das MotoGP-Rennen schon in der ersten Kurve beendet. Die Schuld suchte der Kawasaki-Fahrer bei Jacque, der gemeinsam mit ihm von der Piste geschossen war. »Es ist eine echte Freundschaft entstanden. Jacque wollte da durch, wo kein Platz war, und hat uns beide rausgefahren. Völlig unsinnig«, so Hofmann.
Auf Platz eins kam Seriensieger Valentino Rossi (Italien/Yamaha), der in der Schlussrunde von einem Fahrfehler des lange führenden Spaniers Sete Gibernau (Honda) profitierte. Mit seinem 76. Sieg im 150. Grand Prix baute Rossi seinen Vorsprung in der WM-Gesamtwertung auf 120 Punkte aus. Nach einem spektakulären Sturz des Amerikaners John Hopkins war das Rennen neu gestartet worden.
Das Rennen in der Achtelliterklasse wurde sieben Runden vor dem Ende abgebrochen, da die Gilera des ehemaligen Weltmeisters Manuel Poggialli (San Marino) nach einem Sturz mitten auf der Strecke liegen geblieben war. Als Sieger wurde der Finne Mika Kallio (KTM) gewertet, der damit seinen zweiten Erfolg in dieser Saison feierte und sich auf Platz zwei in der Gesamtwertung schob. Neuer Spitzenreiter ist der Schweizer Thomas Lüthi (Honda), der Zweiter wurde.
Zwei weitere WM-Punkte verbuchte Nachwuchs-Fahrer Cortese, der auf seiner Honda als 14. sein bislang bestes Ergebnis erreichte. »Es wäre noch mehr drin gewesen«, sagte der Berkheimer. Auch der mit einer Wildcard gestartete Stefan Bradl (Zahling) war mit Platz 16 nicht vollauf zufrieden. »Es war ein geiles Rennen, aber ein Punkt wäre natürlich schön gewesen«, erklärte der KTM-Pilot. Immerhin wurde der Sohn des früheren Vize-Weltmeisters der 250-Kubikzentimer-Klasse, Helmut Bradl, für seine bisherigen Leistungen mit einem festen Startplatz in der kommenden WM-Saison belohnt.

Artikel vom 01.08.2005