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Plakataktion unterstützt
die Verkehrswacht

Bundesweite Kampagne gegen das Drängeln

Von Saskia Schmidt
Bielefeld (WB). »Zu geringer Sicherheitsabstand ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle - auch in Bielefeld,« warnt Thomas Güttler, Geschäftsführer der Verkehrswacht.

Das Problem des zu geringen Sicherheitsabstands greift auch die aktuelle Kampagne des Bundesverkehrsministeriums »Rücksicht ist besser« auf: Eine bundesweite Plakatierung soll für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr sorgen und Rücksicht fördern. Viele Plakate mit dem Schriftzug »Draengeln?« hängen auch in Bielefeld.
Güttler informiert Verkehrsteilnehmer jeden Alters über richtiges Verhalten und Gefahren im Straßenverkehr. Der Mindestabstand ist beispielsweise durch eine einfache Faustregel zu berechnen: Die halbe gefahrene Geschwindigkeit in Metern. Bei Tempo 50 wären 25 Meter Abstand nötig.
Gründe für gefährliches Auffahren seien unter anderem die zunehmende Verkehrsdichte, Zeit- und Termindruck, Konkurrenzdenken und oft auch Imponiergehabe, stellt der Polizeibeamte fest.
Die Verkehrswacht will vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Senioren und Fahranfänger für das allgemeine Verkehrsgeschehen fit machen. Laut Güttler sind sie die gefährdetsten Personengruppen. Zur Aufklärung setzen die Mitarbeiter der Verkehrswacht Bielefeld verschiedene Mittel ein:
»Wir versuchen, Fahranfänger nach der relativ kurzen Ausbildungszeit zu unterstützen«, erzählt Güttler. Die Verkehrswacht gibt wichtige Ratschläge und bietet Fahr- und Sicherheitstrainings an. In einem Simulator wird den Jugendlichen die Gefahr des Fahrens unter Alkoholeinfluss oder anderer riskanter Situationen vor Augen geführt.
In Grundschulen und Kindergärten veranstaltet die Bielefelder Verkehrswacht regelmäßig Elternnachmittage, bei denen unter anderem auf die Anschnallpflicht hingewiesen wird und wertvolle Tipps für das Verhalten von Kindern im Straßenverkehr weitergegeben werden. Dazu gehört etwa, dass Eltern mit ihren Kindern einen neuen Schulweg abgehen. »In wenigen Wochen ist Schulbeginn, besonders dann ist von allen Verkehrsteilnehmern größte Vorsicht gefordert«, betont Güttler.
Auch auf Schul- oder Vereinsfesten ist die Verkehrswacht aktiv: Beim Stadionfest in der SchücoArena zum Beispiel hatten Groß und Klein die Möglichkeit beim Gokart-Fahren Gleichgewicht und Koordination zu stärken oder das Einparken zu üben.
»Die meisten Verkehrsteilnehmer handeln nicht absichtlich falsch, sie wissen es einfach nicht besser«, erklärt Thomas Güttler. »Häufig ist es so, dass neue Regelungen nicht bekannt sind. Da besteht dann erheblicher Informationsbedarf.«
Ein Beispiel hierfür sind Kreisverkehre, an denen überflüssiges Blinken beim Einfahren und fehlendes Blinken beim Ausfahren andere Autofahrer verwirrt.
Weitere Informationen im Internet unter
www.Verkehrswacht-bielefeld.de

Artikel vom 12.08.2005