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Anwohner zufrieden mit Tempo 30

Viele Autofahrer halten sich an die neue Langsamkeit auf der Detmolder Straße

Von Carsten Borgmeier
Bielefeld (WB). Dienstag Abend, 22 Uhr, Detmolder Straße: Seit Sekunden gilt die neue Tempo-30-Zone auf einer der meistbefahrenen Strecken im Stadtgebiet. Mit aufmerksamen Blicken verfolgen sieben Anwohner der Detmolder Straße das aktuelle Verkehrsgeschehen an der Einmündung der Teutoburger Straße. Erstes Fazit: »Ein Großteil der Autos poltert deutlich langsamer als bisher über die Detmolder«, meint Gertrud Büscher, die sich wie einige andere Anrainer in einer Initiative für das Tempolimit zusammengefunden hat.

Ihre Mitstreiterin Rita Stuke fügt beim abendlichen Ortstermin leicht erfreut hinzu, dass »sich die meisten Autofahrer an das Tempo 30 halten«. Trotzdem werde die Initiative die »Nicht-Überwachung« des Tempolimits zwischen 22 und sechs Uhr morgens durch die Stadt keinesfalls akzeptieren, berichtet Stuke. »Da brauche ich mich auch an andere Straßenregeln nicht zu halten«, meint Anwohnerin Rita Stuke.
Nachdem sich die Anwohner- Initiative bis vor das Oberverwaltungsgericht Münster geklagt hatte, um das Tempolimit von 30 Stundenkilometern durchzusetzen, hieß es von seiten der Stadtverwaltung, dieses Limit nicht überwachen zu wollen. »Das ist nicht nur ein Freibrief zum Rasen, sondern eine Farce, die wir so nicht akzeptieren«, sagt Brigitte Straßmann. Die Initiative wolle nötigensfalls Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Stadt und Land anstrengen, so Straßmann.
Die Detmolder Straße zwischen dem Ostwestfalendamm und dem Ostring zähle mit täglich bis zu 36 000 Fahrzeugen, darunter viele Lastwagen, zu den meistbefahrenen Verbindungen Bielefelds, weiß Günther Gora. Die Lärmbelästigung bei Tempo 50 oder mehr sei für die Anwohner auf Dauer gesundheitsschädigend, erläutert Gora. »Wir werden weiter für unsere Gesundheit kämpfen«, geben sich die sieben Anwohner offensiv.

Artikel vom 28.07.2005