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Kemmer und Schmidt
in der Dressur-Pflicht

Niederlande führt nach dem ersten EM-Tag

Hagen a.T. (dpa). Den deutschen Dressur-Reitern droht bei der 22. EM die erste Niederlage seit 40 Jahren.

Nach zwei von vier Ritten bei den Titelkämpfen liegt die deutsche Mannschaft hinter den Niederlanden auf Rang zwei. Das Duo Ann Kathrin Linsenhoff (Kronberg/Taunus) mit ihrem 10-jährigen Oldenburger Wallach Sterntaler und Klaus Husenbeth (Bremen) mit Piccolino kam auf 143,500 Prozentpunkten. Knapp davor sind der 35 Jahre alte Weltcup-Zweite Edward Gal mit seinem 12-jährigen Hengst Geldner Lingh und der erst 23-jährige Laurens van Lieren mit Hexagon's Ollright (143,791) platziert.
Heute sind nun Heike Kemmer (Winsen/Aller) und Hubert Schmidt (Borchen-Etteln) gefordert, wenn sie den ersten EM-Triumph der Niederlande in der Mannschaftswertung verhindern wollen. Schweden nimmt nach dem ersten Tag den dritten Rang ein, wird aber in den Titelkampf nicht mehr eingreifen können.
Nachdem Gal hervorragende 72,92 Punkte vorgelegt hatte und der deutsche Team-Senior Klaus Husenbeth als Siebter des ersten Tages unter seinen Möglichkeiten geblieben war, ruhten die deutschen Hoffnungen auf Linsenhoff, Mannschafts-Olympiasiegerin von 1988 sowie Mannschafts-Weltmeisterin von 1990 und 2002.
Linsenhoff und Sterntaler, der erst im Januar seinen ersten Grand Prix gegangen war und seitdem nur einmal verloren hatte, wuchsen in den 32 Lektionen über sich hinaus. Sie hatten nur in den Pirouetten leichte Schwächen, waren dafür im Trab und in den Passagen überragend. Als verdienten Lohn gab es 74,25 Prozentpunkte. Deutschland kaschierte damit das Resultat von Husenbeth.
Bundestrainer Holger Schmezer war nach Linsenhoffs Vorstellung erleichtert. »Jetzt ist alles offen«, sagte er und hofft auf die erfahrenen Kemmer und Schmidt. Doch ihnen steht die derzeit fast unschlagbare Anky van Grunsven als Konkurrentin gegenüber.

Artikel vom 29.07.2005