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Qualitätsstandards jetzt fixiert

Arbeitskreis »Betreute Wohnformen« gibt neue Broschüre heraus


Bielefeld (WB). Die Zahl der Angebote für betreutes Wohnen wächst. Und zum Leben in der eigenen Wohnung mit zeitlich Hilfen von außen gibt es zahlreiche Alternativen. Doch wie kann der Interessent herausfinden, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt? Der seit drei Jahren bestehende Arbeitskreis »Ambulant betreute Wohnformen« hat jetzt eine Broschüre über die Qualitätsstandards herausgegeben.
Vor dem Umzug in ein Wohnprojekt oder eine Wohngemeinschaft ist nicht nur zu klären, ob der Neumieter sich dort wohl fühlt. Die Berechnung der Miete, die Kosten für die Leistungen und deren Übernahme müssen vorab besprochen werden. Und schließlich sollte klar sind, ob es eine Haushaltskasse gibt und wie diese geführt wird. Neben den formalen Aspekten muss für den Angehörigen oder gesetzliche Betreuer einer betreuungsbedürftigen Person auch deutlich werden, welche inhaltlichen Leistungen einzufordern sind. Und die Qualifikation des Betreuungsteams und dessen Zusammensetzung ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium.
Sechs Mitglieder hat der seit drei Jahren bestehende Arbeitskreis. Dazu gehören der AWO-Kreisverband, »Das Tageshaus« gGmbH, der »Hauspflegeverein«, der Verein »Lebensbaum Soziale Hilfen«, die »Pflegeteam Schildesche GmbH« sowie die Stadt Bielefeld mit ihrem Amt für Soziales und Wohnen. Mit der Festsetzung der Standards gehen die fünf Träger ambulant betreuter Wohngemeinschaften und -projekte die Selbstverpflichtung ein, diese Qualität einzuhalten. Dazu gehört auch, die Broschüre an Angehörige oder gesetzliche Betreuer auszuhändigen. Geplant, die schriftlich fixierten Qualitätsstandards ständig fortzuschreiben.
Darüber hinaus ist die Arbeitsgemeinschaft auch Kontrollinstanz, weil sie als Beschwerdestelle arbeitet. Im akuten Fall wird sie versuchen, mit dem Pflegeanbieter eine Lösung zu finden.
In Bielefeld haben sich in den vergangenen Jahre verschiedene Modelle etabliert. Und neben Städten wie Berlin und Braunschweig hat Bielefeld eine bedeutende Vorreiterfunktion in diesem sozialen Bereich übernommen. Derzeit gibt es 13 Wohngemeinschaften und sieben Wohnprojekte, die insgesamt Platz für rund 100 Menschen zu Verfügung stellen. Ambulant betreute Wohnformen sind eine Ergänzung zu den Einrichtungen, in denen Betreuungsbedürftige stationär untergebracht sind und befinden sich überwiegend in den Wohnquartieren. Wer sich für die Broschüre interessiert, kann sie bekommen bei den genannten Mitgliedern oder im Rathaus der Stadt Bielefeld.

Artikel vom 28.07.2005