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Misstrauen ist der Anfang von allem

Samir Nasr erzählt im ARD-Film vom interkulturellen Familienleben

ARD, 23.00 Uhr: Von den Schäden, die Misstrauen und Verdächtigungen anrichten können, erzählt Samir Nasr (39) in seinem rein fiktionalen Film »Folgeschäden« in der Reihe »Debüt im Ersten«.
Sie könnten als Modell für interkulturelles Familienleben dienen: der junge Wissenschaftler Tariq Azmi (Mehdi Nebbou) aus Algerien, seine deutsche Frau Maya (Silke Bodenbender), Art Directorin bei einer Illustrierten, und ihr aufgeweckter Sohn Karim (Marhmoud Alame). Religiöse und kulturelle Differenzen meistern sie mit Humor und gutem Willen.
Erste Risse bekommt ihre Welt, als die Polizei bei Maya auftaucht, um sie über ihren Mann auszufragen. Ein Video zeigt Tariq als Gast bei der Hochzeit von Said Bahaji, einem der Koordinatoren des New Yorker Anschlags. Dass er dort nur zufällig war, will man ihm nicht glauben. Tariq wird verdächtigt, ein »Schläfer« zu sein. Maya weist den Verdacht weit von sich und weigert sich, ihrem Mann nachzuspionieren.
Doch dann kommt Tariqs frommer iranischer Freund Reza (Mehdi Moinzadeh) zu Besuch und irritiert Maya mit seinen Erwartungen an ihren Mann. Gleichzeitig erfährt sie, dass Tariq ihr Schwierigkeiten im Institut verschwiegen hat. Für seine Vortragseinladung in die USA erhält er kein Visum und sein Chef entbindet ihn von der Arbeit mit Virenstämmen. Tariq, unerwartet das Objekt von massiven Verdächtigungen geworden, versteht die Welt nicht mehr. Maya dagegen beginnt zu glauben, dass sie ihren Mann überhaupt nicht kennt. Plötzlich scheint eine Verständigung zwischen den beiden nicht mehr möglich zu sein.

Artikel vom 28.07.2005