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»Silber ist auch ganz toll«

Schwimm-WM: Antje Buschschulte feiert ihre Medaille

Montréal (dpa). Silber statt Gold machte Antje Buschschulte »total glücklich«. Die 26 Jahre alte Magdeburgerin hat sich bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Montréal selbst überrascht.

Siegerin Kirsty Coventry aus Simbabwe konnte von der Titelverteidigerin über 100 m Rücken auf dem Weg zu Gold nicht gestoppt werden, aber der amerikanischen Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Natalie Coughlin machte sie die Tür zu. »Ich habe nur noch gebissen«, sagte Antje Buschschulte, die doch nur mit Bronze kalkuliert hatte, später. »Ich habe gekämpft.«
Mit der zweiten Silbermedaille für die deutschen Schwimmer verhalf sie Cheftrainer Ralf Beckmann zu einer bemerkenswerten Zwischenbilanz: »Bei Olympia in Athen hatten wir nach drei Tagen noch gar nichts.«
Mit »50 Prozent weniger Training« war Antje Buschschulte in die WM gegangen. Für die Studentin der Neurobiologie hatte seit Olympia 2004 das Studium Vorrang. Das Training mit Heimcoach Bernd Henneberg wurde vollkommen darauf abgestellt. »Wir sind ein gutes Team, der Trainer und ich.« Ihre Zeit von 1:00,84 fand sie zwar nicht so, »wie ich mir das erträumt habe«. Aber es reichte für Platz zwei. Kirsty Coventry siegte in 1:00,24 Minuten. Antje Buschschulte: »Man kann nicht erwarten, dass ich wieder gewinne, Silber ist auch ganz toll.«
In die Siegspur zurück gefunden hat US-Star Michael Phelps. Der sechsfache Olympiasieger von Athen holte sich nach seinem Vorlauf-K.o. über 400 m in 1:45,20 Minuten Gold über 200 m Freistil. »Dieses Rennen wird mir helfen, das alles zu überstehen«, sagte Phelps, der noch fünf Finals auf dem Zettel hatte. Sein australischer Rivale Grant Hackett, Sieger über die doppelte Distanz, musste sich mit Silber begnügen. Der Amerikaner Aaron Peirsol verteidigte seinen Titel über 100 m Rücken erfolgreich.
Die WM-Endläufe200 m Freistil, Männer: 1. Michael Phelps (USA) 1:45,20 Min.; 2. Grant Hackett (Australien) 1:46,14; 3. Ryk Neethling (Südafrika) 1:46,63; ...11. Stefan Herbst (Leutzsch) 1:48,72 (Halbfinale); 18. Paul Biedermann (Halle) 1:49,47 (Vorlauf)
100 m Rücken, Männer: 1. Aaron Peirsol (USA) 53,62 Sek.; 2. Randall Bal (USA) 54,02; 3. Laszlo Cseh (Ungarn) 54,27; 13. Steffen Driesen (Wuppertal) 55,37 (Halbfinale); 20. Marco di Carli (Sögel) 55,95
1500 m Freistil, Frauen: 1. Kate Ziegler (USA) 16:00,41 Min.; 2. Flavia Rigamonti (Schweiz) 16:04,34; 3. Brittany Reimer (Kanada) 16:07,73
100 m Brust, Frauen: 1. Leisel Jones (Australien) 1:06,25 Min.; 2. Jessica Hardy (USA) 1:06,62; 3. Tara Kirk (USA) 1:07,43; 7. Sarah Poewe (Wuppertal) 1:08,47
100 m Rücken, Frauen: 1. Kirsty Coventry (Simbabwe) 1:00,24 Min.; 2. Antje Buschschulte (Magdeburg) 1:00,84; 3. Natalie Coughlin (USA) 1:00,88; 13. Janine Pietsch (Ingolstadt) 1:02,49 (Halbfinale)

Artikel vom 28.07.2005