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Makkaroni nur für Sie -
jedem die eigene Reklame

»Lebendiger Marktplatz« wirbt individuell um Kunden


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Sie haben bereits Kartoffeln und Bananen, Kaffee und Eier in den Einkaufswagen geladen, wenn Sie sich dem Regal mit den Teigwaren von Makkaroni bis Linguine nähern. Plötzlich erscheint auf dem Plasma-Bildschirm in Blickrichtung ein Werbespot, der Makkaroni des Herstellers XY gleich neben Ihnen im Fach anpreist. Womit er Sie zum Kauf animieren will.
»Living Market - Lebendiger Marktplatz« heißt das Konzept der in Bielefeld beheimateten Handelskette AVA (183 SB-Warenhäuser, 148 Baumärkte), das nach einem einjährigen Versuch in einem Testmarkt im rheinischen Wesseling auf weitere 18 AVA-Märkte ausgedehnt werden soll. Darunter sind der »Marktkauf« in Oldentrup mit SB-Supermarkt und Baumarkt und der AVA-Baumarkt am Tüterweg in Brackwede.
Herzstück des »Lebendigen Marktplatzes« ist ein am Einkaufswagen installierter Transponder, der innerhalb bestimmter Zonen die Ausstrahlung von Werbespots auf Bildschirmen - sieben pro Geschäft sind es maximal - auslöst. Die Spots bewerben Produkte in unmittelbarer Nähe des Konsumenten.
Anhand der späteren Kasseneingabe lässt sich feststellen, welcher Film pro Einkaufswagen ausgestrahlt und welche Ware tatsächlich gekauft wurde. Animiert der Spot dazu, die Nudeln, den Joghurt oder die Bohrmaschine in den Einkaufswagen zu packen? Oder eher nicht? Mit dem »Lebendigen Marktplatz« sollen genaue Rückschlüsse auf das Einkaufsverhalten der AVA-Kunden möglich werden.
Wenn sich das »Living Market«-Konzept bewährt, soll es auf alle AVA-SB-Märkte ausgeweitet und gegenüber der Industrie als Werbemedium vermarktet werden. Antonio Schreiber, Werbe- und Marktforschungsleiter der Handelskette, spricht zumindestens schon von Ergebnissen im »interessanten positiven Bereich«.

Artikel vom 29.07.2005