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Amfortas wird in
diesem Jahr verjüngt

Alexander Marco-Buhrmester singt in Bayreuth


Bielefeld (bp). »Für uns Sänger gab es Bravos«, freut sich Alexander Marco-Buhrmester. Aber er meint gleichzeitig auch: »Meine Partie war allerdings sehr klein . . .« Der Bariton ist nicht nur seit der Spielzeit 1999/2000 am Theater Bielefeld engagiert, er steht - wie bereits in jeder Saison seit 2001 - erneut bei den Bayreuther Festspielen auf der Bühne. Die erste Premiere hat er bereits hinter sich: Alexander Marco-Buhrmester singt den Melot in »Tristan und Isolde« in der Inszenierung von Christoph Marthaler.
Am Freitag, 29. Juli, wird der »Parsifal« wieder aufgeführt. Christoph Schlingensief hat die Oper im vergangenen Jahr inszeniert, und wie im vergangenen Jahr ist Marco-Buhrmester der Amfortas. Kleine Veränderungen werde es geben, sagt Marco-Buhrmester. So habe er jetzt auch einen Auftritt im zweiten Akt, ansonsten beträfen ihn diese Änderungen aber nicht. Allerdings trage er nicht, wie im vergangenen Festspielsommer, eine üppige graue Perücke: »Der Amfortas soll nicht mehr so uralt sein, eher ein Altersgenosse von Parsifal.«
In seinem ersten Bayreuther Festspieljahr sang Marco-Buhrmester den Konrad Nachtigall, dreimal bereits war er der Reinmar von Zweter. Auch für die Saison 2006 wurde er bereits verpflichtet. Der Sänger freut sich darüber: »Zuerst wird man mit kleinen Partien betraut, aber das kann sich dann von Jahr zu Jahr steigern.« Noch fünfmal steht »Tristan und Isolde« auf dem Spielplan, ebenfalls fünfmal der »Parsifal«. Die »Tristan«-Premiere mit zahllosen Prominenten im Publikum sei, so Marco-Buhrmester, »so gewesen, wie alle Premieren - auch wie die in Bielefeld«. Er weiß aber auch: »Viele Wagner-Liebhaber kommen erst in eine spätere Vorstellung. Da fehlt dann diese nervöse Spannung, die die Anwesenheit der Prominenz verursacht, und das Ensemble hat sich perfekt gefunden.«
In der letzten Spielzeit - Marco-Buhrmester war unter anderem in den »Perlenfischern« und im »Don Carlos« zu erleben - sei er sehr viel beruflich unterwegs gewesen. Deshalb sei der Beginn der Probenzeit in Bayreuth im Juni »ein Nach-Hause-Kommen« gewesen: »Hier fühle ich mich wirklich sehr wohl - aber in Bielefeld auch.«

Artikel vom 28.07.2005