Angers (dpa). Im größten Kinderschänderprozess der französischen Geschichte mit 65 Angeklagten und 45 Opfern hat das Schwurgericht von Angers gestern langjährige Haftstrafen für die Haupttäter verhängt. Der wegen Vergewaltigung vorbestrafte Philippe V. erhielt 28 Jahre Haft plus 18 Jahre Sicherheitsverwahrung. Sein Sohn Franck muss für 18 Jahre hinter Gitter. Die Kassenhalterin des Kinderschänderrings, Patricia M., die ihre Tochter vergewaltigt und an Komplizen »vermietet« hatte, soll für 16 Jahre ins Gefängnis. Der Prozess hatte Frankreich monatelang in Atem gehalten. Die Angeklagten im Alter von 23 bis 73 Jahren mussten sich wegen Zuhälterei, Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs verantworten. Das Martyrium der 45 Opfer vom Säugling bis zum zwölfjährigen Kind hatte von Januar 1999 bis Februar 2002 gedauert. Die von den Kindern beschriebenen Perversionen der Erwachsenen trieben selbst routinierten Anwälten Tränen in die Augen.
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