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Unnötige
Algen-Panik

Abwasser Virenträger


Genua (dpa). Nach den Berichten über giftige Algen und Hepatitis-Fälle in Ligurien hat die Umweltstiftung WWF-Deutschland davor gewarnt, unnötige Panik unter Küstenbewohnern und Urlaubern zu verbreiten. Zwar seien die gesundheitlichen Auswirkungen giftiger Algenblüten nicht zu unterschätzen, jedoch sei es falsch, jeden Krankheitsfall auf die Algen zurückführen. Nicht die Algen, sondern ins Meer geleitete Abwässer seien im Mittelmeer Überträger von Hepatitis-Viren. Algenblüten schadeten dagegen in erster Linie der Meeresumwelt. Frühwarnsysteme und Badeverbote reichten aus, um die Menschen vor leichteren Vergiftungen durch Algen zu schützen.
Nach der rasanten Verbreitung einer tropischen Alge vor Genua hatten sich in der vergangenen Woche fast 200 Menschen mit Übelkeit und Fieber im Krankenhaus behandeln lassen. Wenige Tage später mussten sich 20 Patienten mit Hepatitis-A-Symptomen behandeln lassen. Fast alle gaben an, zuvor Meeresfrüchte verzehrt zu haben. Rohe oder ungenügend gekochte Meeresfrüchte sind als Infektionsquelle für Hepatitis A bekannt.

Artikel vom 28.07.2005