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Eigene Erfahrung gemacht

Johnny Depp als Dealer im Drogendrama »Blow«

ProSieben, Sonntag, 20.15 Uhr: In den Siebzigern versorgt George zuerst die Westküste der USA mit Haschisch, später das ganze Land mit Kokain aus Kolumbien. Was als geniale Geschäftsidee beginnt, wird zum erbarmungslosen Überlebenskampf. Johnny Depp ist diese Figur in »Blow«.Johnny Depp, zur Zeit im US-Film »Charlie und die Schokoladenfabrik« zu sehen.Foto: Reuters

Zu sehen ist das authentische Drogendrama mit Starbesetzung als Fernseh-Premiere. Der Film spielt in Kalifornien, Ende der 60er-Jahre: George Jung (Depp) zieht mit Kumpel Tuna (Ethan Suplee) und Freundin Barbara (Franka Potente) einen Marihuana-Handel auf. Zunächst floriert das Geschäft, doch dann gerät sein Hippie-Leben aus der Bahn: Barbara stirbt an Krebs und George landet im Knast, wo er sich die Zelle mit Diego Delgado (Jordi Mollà) teilt. Dieser bringt den Jungdealer nach seiner Entlassung mit Pablo Escobar (Cliff Curtis) zusammen, dem Chef des Medellin-Kartells. Als erster Amerikaner steigt George groß ins Kokaingeschäft mit den Kolumbianern ein und heiratet Mirtha (Penélope Cruz, Bild). Doch schon bald folgt dem Rausch der Kater ...
Der Hintergrund des Films: George Jung existiert wirklich - er sitzt noch bis 2014 hinter Gittern. Das Drehbuch basiert auf seiner Biografie, die Bruce Porter veröffentlichte. In der Hauptrolle glänzt der zweifach Oscar-nominierte Star Johnny Depp. Ursprünglich träumte der Ausnahme-Darsteller von einer Musiker-Karriere, bis er Anfang der 80er Jahre Nicholas Cage (»The Rock«, 1996) kennenlernte, der den Newcomer zur Schauspielerei überredete.
Über seine Arbeit an dem Film sagt der Hollywood-Rebell: »Auf gewisse Weise erinnerte mich George an mich selbst, als ich jung war und mit der Schauspielerei begann.« Mit Drogen hat Depp seine eigenen leidvollen Erfahrungen gemacht: Als der junge Schauspieler River Phoenix vor Depps Club »The Viper Room« an einer Überdosis Drogen starb, beschuldigte man den Frauenschwarm, ein Drogendealer zu sein. Franka Potente (»Lola rennt«) gibt in »Blow« ihr US-Debüt: »Mir gefiel am Skript, dass es weder George noch die anderen Figuren verurteilt.«

Artikel vom 30.07.2005