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Jugendarbeitslosigkeit nimmt drastisch zu

1,055 Millionen Bürger in NRW ohne Job

Düsseldorf/Bielefeld (dpa/WB/ef). Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein- Westfalen hat sich im Juli wieder verschärft. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 23000 auf 1,055 Millionen. In Ostwestfalen-Lippe sind fast 116000 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote in OWL stieg damit von 11,0 auf 11,3 Prozent. Im Land NRW liegt die Quote bei 11,9 (11,7) Prozent, teilte die Leiterin der NRW-Direktion der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld, gestern mit. Mit dem Ende des Schuljahres und dem Auslaufen der betrieblichen Ausbildungen habe sich besonders bei den Jugendlichen die Arbeitslosigkeit kräftig erhöht. Derzeit suchen noch 43370 junge Leute eine Lehrstelle, es gibt aber nur 15660 unbesetzte Ausbildungsplätze. Damit kommen fast drei Bewerber auf eine Lehrstelle.
So waren im Juli insgesamt 119290 junge Leute unter 25 Jahren arbeitslos, 15 Prozent mehr als im Vormonat. Mit dem Ende des Schuljahres liefen aber auch für viele Lehrer die Zeitverträge aus. Im Juli stieg die Zahl der arbeitslosen Pädagogen gegenüber dem Vormonat um 43 Prozent auf insgesamt 7910.
Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in Nordrhein-Westfalen um 150313 oder 16,6 Prozent zugenommen. Immer mehr sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. 420260 Menschen waren in diesem Monat bereits ein Jahr oder länger ohne Job, über 46000 oder 12,4 Prozent mehr als im Juli vergangenen Jahres. Knapp jeder vierte Arbeitslose (258115) hatte das 50. Lebensjahr bereits überschritten, 202298 oder 19,2 Prozent aller Menschen ohne Arbeit waren Ausländer.
Die Arbeitslosenquote lag im Ruhrgebiet mit 15,5 Prozent weiter deutlich über dem Landes-durchschnitt. Mit 20,7 Prozent und 16,1 Prozent gab es in Gelsenkirchen und Bochum die höchsten Arbeitslosenquoten. Rheine und Coesfeld verzeichneten mit 6,9 und 7,2 Prozent die niedrigsten Quoten, Herford liegt bei 9,7 Prozent.

Artikel vom 29.07.2005