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Wenn alles reibungslos läuft

Der Technische Leiter der Kunsthalle mag neue Herausforderungen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Eine der ersten Herausforderungen war, Salzbrote und Salzkegel des Schweizer Künstlers Not Vital, insgesamt 21 Tonnen schwer, in die Kunsthalle zu schaffen, »ohne Schäden anzurichten«. Waldemar Schulz (39) erinnert sich gut daran: »Das war schon spannend.« Schulz ist, nach einer hausinternen Umstrukturierung, seit Jahresanfang als Technischer Leiter in der Kunsthalle tätig.

Zum ersten Mal in einem Museum gearbeitet hat der gelernte Elektriker in Detmold, im Art-Kite-Museum. Vorher lebte er in Kaiserslautern, war dort als technischer Angestellter für Wohnungen und Supermärkte mitverantwortlich. »Aber meine Familie wollte gern nach Lippe ziehen, weil wir da Freunde und Verwandet haben«, erzählt Schulz.
Über die Agentur für Arbeit habe er dann die Stelle am Art-Kite-Museum gefunden, war dort unter anderem für die Veranstaltungstechnik, für das Hängen und den Transport der Künstler-Drachen zuständig. Er habe es sehr bedauert, als das Museum geschlossen wurde, die Drachen nach Palermo/Sizilien gebracht wurden, sagt Schulz. Er habe aber »großes Glück« gehabt, die Stellung in der Kunsthalle Bielefeld zu bekommen. Der Vater von vier Kindern kümmert sich darum, wenn die Heizung nicht funktioniert und wenn die Alarmanlage Mucken hat, er rahmt aber auch Bilder, schneidet Passepartouts zu, organisiert den Umbau von einer zur anderen Ausstellung, klärt Transportfragen. Schulz: »Jeder Tag kann eine Überraschung bringen.« Wenn die Condo-Ausstellung am 14. August zu Ende geht, dann müssen die oft großformatigen Werke verpackt und dem Spezialunternehmen übergeben werden, das den Transport übernimmt. Anschließend laufen die Vorbereitungen für die nächste Ausstellung zu den Neuerwerbungen an. Dann werde versucht, die Ideen und Vorstellungen der Kuratoren umzusetzen.
Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit, so erinnert sich Schulz, habe er gut 160 Leuchtmittel im gesamten Haus ausgewechselt, inzwischen gebe es auch eine neue Mikrofonanlage: »Die alte Anlage rauschte immer, wenn in der Nähe ein Handy eingeschaltet war - furchtbar.«
Manchmal dauere es auch seine Zeit, einen Fehler zu finden - und manchmal sind es dann nur Kleinigkeiten, die behoben werden müssen. Ausstellungseröffnungen seien für ihn immer besonders spannend, so Schulz: »Dann muss einfach alles hundertprozentig klappen.«

Artikel vom 28.07.2005