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Dompteur und Messerwerfer Carlos Frank (32) mit Balou, einem japanischen Schneeaffen.

Kalte Dusche
für Albertis
dunklen Riesen

Familienzirkus gastiert in Sennestadt


Von Markus Poch
Sennestadt (WB). »Hhhmm, ja, soooo ist es guuuuuut. Jaaaaaa, wie schööööööön.« - Leider kann Shenka nicht sprechen. Aber wenn er es könnte, würde er sich garantiert ähnlich äußern. Genüsslich räkelt sich der Elefantenbulle in Seitenlage unter einer alten Buche auf der Sennestädter Maiwiese. Stefan Frank, Direktor des Zirkus Alberti, und zwei seiner Mitarbeiter verpassen dem fast 100 Zentner schweren Koloss ein kräftiges Schaumbad - mit Ohren waschen und Zähne putzen. Ein paar Kinder gucken staunend zu, wie Shenka sich am ganzen Körper abstrahlen und schrubben lässt. Seine zwei Meter langen Stoßzähne glänzen unter der Brause. »Der ist gar nicht glatt, der hat ja überall kleine Haare«, wundert sich Wladimir Pauli (9).
Stefan Frank (56) kennt Körper und Geist seines Schützlings in- und auswendig. Er lebt seit 42 Jahren eng an der Seite des thailändischen Elefanten, der als dreijähriges Jungtier nach Deutschland kam. Heute ist Shenka schon 45 und damit ein echter launischer Senior. Wenn es hart auf hart kommt, hört der drei Meter hohe Bulle nur auf sein kleines »Herrchen«, den Zirkusdirektor. Und der fordert als Gegenleistung für die gute Versorgung (pro Tag drei Zentner Heu, Obst, Gemüse, Brot und 300 Liter Wasser) dessen Mitarbeit im Zirkus. Dort hilft Shenka beim Aufbau des Zeltes und als Manegenstar während der Vorführung.
Die anderen Künstler beim Zirkus Alberti sind deutlich kleiner: die Clowns und Artisten, die Kamele und Lamas, Grizzlybär Ben und das Rothirschpärchen Hansi und Gretel mit seinem erst eine Woche alten Kitz. Da ist auch noch Balou, ein kleiner, japanischer Schneeaffe, der auf Hunden und Miniponys reiten kann. Er gehorcht Carlos Frank, dem Neffen des Direktors. Der 32-Jährige ist Affen- und Hundedompteur, dazu Messerwerfer und Kapellmeister
Es gibt also eine Menge zu erleben im Zirkus Alberti. Bis Montag, 1. August, bleibt er in Sennestadt. Vorstellungen Donnerstag und Freitag nur 18 Uhr, Samstag und Sonntag 15 und 18 Uhr, Montag nur 15 Uhr.

Artikel vom 28.07.2005