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Zu wenig Zeit
für die Liebe

Boris Beckers Beziehung am Ende

Von Oliver Pietschmann
Hamburg (dpa). Boris Becker (37) ist wieder solo. Das frühere Tennis-Ass mit Spitznamen »Bobbele« und seine Freundin Caroline Rocher (28) sind kein Paar mehr. »Wir haben uns vor kurzem im Guten getrennt«, sagte Becker der Illustrierten »Gala«.

»Es kriselte schon seit einem guten halben Jahr, vor allem, weil ich beruflich unglaublich viel unterwegs war«, erklärte Becker. Rocher und er waren drei Jahre lang zusammen. Beckers Leben im Jetset, die Hetze von Termin zu Termin, sind Gründe für das Ende der Beziehung. Sein Leben mit Stationen rund um den Globus im Fokus der Öffentlichkeit ließ das Paar sich nur selten sehen. »Ich habe sie fast häufiger gesehen, als sie noch in New York gelebt hat, weil ich so oft in Miami bin. Die Zeit, die wir uns sahen, hat für eine Beziehung nicht mehr gereicht«, sagte Becker.
Dabei war die Primaballerina Rocher für ein Engagement im vergangenen Jahr eigens nach München gezogen, auch in der Hoffnung, den dreifachen Vater häufiger zu sehen. Selbstbewusst hatte sie damals gesagt: »Ich bin glücklich, dass ich von meinem Beruf leben kann, ich wollte nie von einem Mann abhängig sein. Deshalb werde ich mir auch in München eine eigene Wohnung suchen.« Natürlich hoffe sie aber, »dass Boris oft da ist«. Jetzt sagt Becker, die Trennung wurde »sozusagen einvernehmlich« beschlossen. »Es ging dabei nicht um gegenseitige charakterliche Abgründe, sondern darum, dass wir uns für eine funktionierende Beziehung viel zu wenig gesehen haben.«
Eine andere Frau war laut Becker nicht der Grund für die Trennung. »Ich war mit Caroline fast drei Jahre zusammen und war ihr treu.« Spekulationen über Romanzen erteilte der öffentlichkeitswirksame Unternehmer in der »Gala« eine Absage: »Aber jedes Mal, wenn ich Freunde treffe, wie auf einem Boot auf Mallorca, dann heißt es gleich: Boris hat eine Neue. Ich werde doch mal mit einer Frau essen gehen oder in die Disco dürfen, ohne sie gleich heiraten zu müssen!«
Jüngster Wimbledon-Sieger, Nummer eins der Tennis-Weltrangliste mit Markenzeichen Beckerfaust, Hochzeit mit Barbara Feltus und die Geburt seiner Söhne Noah Gabriel und Elias Balthasar (»meine beiden Löwen«) - der 37-Jährige stand in den vergangenen Jahren immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Doch nach dem Ende seiner aktiven Tenniskarriere mehrten sich auch die negativen Schlagzeilen. Scheidung, Sorgerechtsverfahren um seine Söhne in Miami, die »Besenkammer-Affäre« und seine uneheliche Tochter Anna oder die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung kratzten am Image des einstigen Elite-Sportlers und heutigen Unternehmers. Den Mut für künftige Beziehungen hat der in Zürich lebende Star jedoch nach eigenen Worten nicht verloren.

Artikel vom 27.07.2005