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Ein Stadion mit ganz großer Vergangenheit

Drechsler, Zatopek und Nurmi glänzten

Helsinki (dpa). Das Olympiastadion von Helsinki gilt als eine der schönsten Sport-Arenen der Welt.

Es ist nach 1983 zum zweiten Mal Schauplatz der Leichtathletik-WM. Für dieses Großereignis wurde das von den finnischen Architekten Yrjö Lindegren und Toivo Jäntti entworfene Bauwerk modernisiert. Es fasst nun 40 000 Zuschauer. Allein eine Tribüne für den Medienbereich, die nach der WM wieder abgebaut wird, hat 1,2 Millionen Euro gekostet.
Die Begeisterung für die hervorragenden Leistungen der finnischen Leichtathleten in den 20er Jahren war der Nährboden für die Idee und die Realisierung des Stadionbaus. Die Einweihung der 243 Meter langen und 159 Meter breiten Sportstätte fand am 12. Juni 1938 statt. Zum Wahrzeichen ist der 72 Meter hohe Turm geworden.
Das wichtigste Ereignis in dieser Arena waren die XV. Olympischen Spiele 1952 - bei denen aber kein finnischer Leichtathlet gewinnen konnte. Der Zweite Weltkrieg hatte 1940 die zunächst nach Tokio und dann nach Helsinki vergebenen Sommerspiele verhindert. Auch die Leichtathletik-EM wurden hier zwei Mal (1971 und 1994) ausgetragen.
Im Olympiastadion von Helsinki sind zahlreiche große Leistungen bejubelt worden. Unvergessen sind die drei Siege des tschechischen Langstreckenläufers Emil Zatopek bei den Sommerspielen 1952. Den Stadionrekord im Frauen-Weitsprung hält immer noch Heike Drechsler, die 1983 mit 7,27 Meter dem WM-Titel holte. Immer präsent ist auch der große Paavo Nurmi, der im Juni 1924 innerhalb von 50 Minuten über 1500 und 5000 Meter Weltrekorde aufstellte: Eine lebensgroße Statue des »großen Schweigers« wacht über den Zugang zum Stadion.

Artikel vom 04.08.2005