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Da staunt der DSV

Deutsche bei Schwimm-Weltrekorden nur Zuschauer

Montréal (dpa). Die Konkurrenz jagt Rekorde, »Oldie« Mark Warnecke und Antje Buschschulte konzentrieren sich auf den Medaillenkampf.

Mit seinem zweiten Weltrekord holte der Südafrikaner Roland Schoeman am zweiten Tag der WM Gold über 50 m Schmetterling. Der 25-Jährige verbesserte seine im Halbfinale am Sonntag erzielte Bestzeit von 23,01 auf 22,96 Sekunden. Der Ukrainer Sergej Breus schwamm als Dritter in 23,38 Sekunden Europarekord. Jessica Hardy (18/USA) unterbot im Halbfinale über 100 m Brust den Weltrekord der Australierin Leisel Jones um 17/100 Sekunden auf 1:06,20 Minuten.
»Das war ein sehr schnelles Feld«, sagte der 35 Jahre alte Warnecke nach Vorlauf-Platz vier in 27,80 Sekunden über 50 Brust unter 97 Startern. »Für mich war es okay, ich habe ein bisschen Tempo rausgenommen.« Der Arzt aus Essen, der eigens für die WM 16 Kilogramm abgespeckt hat, sieht sich »nicht als Favorit, ich schwimme hier nur zum Spaß«. Vorlauf-Schnellster war in 27,49 Sekunden der US-Amerikaner Mark Gangloff. Weltrekordler Oleg Lisogor aus der Ukraine schied aus. Jens Kruppa (Riesa) zog ebenso in das Halbfinale ein wie der Wiesbadener Helge Meeuw über 200 m Schmetterling und Petra Dallmann (Heidelberg) über 200 m Freistil.
Titelverteidigerin Antje Buschschulte ließ im Halbfinale über 100 m Rücken die amerikanische Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Natalie Coughlin nicht enteilen. In 1:00,67 Minuten blieb die Magdeburgerin an dem US-Star (1:00,59) dran und freute sich auf das Finale: »Wenn sie nicht gepokert hat, wird es ein heißes Rennen.«
Schoeman war selbst überrascht, über 50 m Schmetterling die 23-Sekunden-Marke geknackt zu haben. »Das hatte ich niemals erwartet. Aber es ist phänomenal, der Erste zu sein, der das geschafft hat.« Deutschlands Cheftrainer Ralf Beckmann war begeistert. »Das war ein richtiger Satz, das ist unglaublich.«
»Das ist persönliche Bestzeit«, stellte WM-Debütantin Jessica Hardy nach ihrem Coup über 100 m Brust fröhlich fest. Dabei war sie gerade Weltrekord geschwommen. Jetzt will sie ihre persönliche Bestzeit weiter verbessern: »Ich bin sicher, dass ich schneller schwimmen kann.« Die Wuppertalerin Sarah Poewe zog in ihrem Schatten in 1:07,80 Minuten in das Finale ein. Lange auf Weltrekord-Kurs war auch die erst 16 Jahre alte Amerikanerin Katie Hoff. 2:10,41 Minuten brachten ihr Gold über 200 m Lagen.
Für drei Deutsche erfüllten sich die Hoffnungen nicht. Janine Pietsch (Ingolstadt) verfehlte als Halbfinal-13. den Endlauf über 100 m Rücken. Stefan Herbst (Leutzsch) schied als 11. über 200 m Freistil ebenso aus wie Steffen Driesen (Wuppertal) als 13. über 100 m Rücken.
Die Finals100 m Schmetterling, Frauen: 1. Jessicah Schipper (Australien) 57,23 Sek.; 2. Lisbeth Lenton (Australien) 57,37; 3. Otylia Jedrzejczak (Polen) 58,57
200 m Lagen, Frauen: 1. Katie Hoff (USA) 2:10,41 Min.; 2. Kirsty Coventry (Simbabwe) 2:11,13; 3. Lara Carroll (Australien) 2:13,32;
100 m Brust, Männer: 1. Brendan Hansen (USA) 59,37 Sek.; 2. Kosuke Kitajima (Japan) 59,53; 3. Hugues Duboscq (Frankreich) 1:00,20 Min.
50 m Schmetterling, Männer: 1. Roland Schoeman (Südafrika) 22,96 Sek. WR; 2. Ian Crocker (USA) 23,12; 3. Sergej Breus (Ukraine) 23,38 ER
Wasserball: Frauen-Viertelfinale: Ungarn - Deutschland 10:4 (3:1,3:0,3:1,1:2

Artikel vom 27.07.2005