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Verwöhntes Publikum
rund um den Globus

Tanztheater-Chefin Pina Bausch wird 65

Von Gerd Korinthenberg
Wuppertal (dpa). Was die Menschen bewegt, das interessiere sie viel mehr, als wie sie sich bewegen, meinte die Choreografin Pina Bausch zu Beginn ihres Engagements. Und dabei ist es bis heute geblieben.
Viele Triumphe: Pina Bausch, Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters.Foto: dpa

Die verborgenen Schichten der Seele, Kindheitserinnerungen, Verletzungen, Spannung zwischen den Geschlechtern, Erfahrungen und Erinnerungen sind die Themen, die das mittlerweile international gefeierte Wuppertaler Tanztheater unter Pina Bausch rund um den Globus auf die Bühnen bringt. Heute wird die Gastwirtstochter aus Solingen 65 Jahre alt. Von Aufhören keine Spur.
In Wuppertal, wo Pina Bausch seit 1973 als Chefchoreografin und Ballettdirektorin wirkt, erregte sie zuerst mit ihren Tanzversionen von Gluck-Opern und Strawinskys »Frühlingsopfer« Aufmerksamkeit. Statt der fürs konventionelle Ballett gängigen Interpretation von Musik liefert das Tanztheater Geschichten aus der Tiefe der Existenz, die in enger Diskussion zwischen Choreografin und Ensemble entstehen.
Das mittlerweile versöhnte Wuppertaler Publikum reagiert wie die Fans in Tokio, Paris oder Brüssel: Der Run auf schwer zu ergatternde Bausch-Karten sorgte zuletzt Mitte Juli in Venedigs Traditionsbühne La Fenice ebenso wie immer wieder an der Wupper für eine unglaubliche Theater-Auslastung von regelmäßig fast 100 Prozent.

Artikel vom 27.07.2005