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Winokurow
sorgt für
Regelchaos

Kasache doch Fünfter

Paris (dpa). Alexander Winokurow machte die 92. Tour de France bis zur letzten Sekunde und darüber hinaus spannend. Der Polizei-Hauptmann ehrenhalber, der sein T-Mobile-Team zum Saisonende verlässt, machte die letzte Etappe zu seiner erfolgreichsten. Das traditionelle Schaulaufen nach Paris fand nicht statt.

Winokurow schlug den am Schlusstag stets gefragten Sprintern ein Schnippchen und holte sich den prestigeträchtigen Etappensieg auf den Champs Elysées mit drei Metern Vorsprung vor dem jagenden Feld. Darüber hinaus jagte er Levi Leipheimer (USA) vom lokalen Konkurrenten Gerolsteiner noch Platz fünf im Gesamtklassement dank der Zeitgutschrift ab.
Weil das Kopfsteinpflaster der Pariser Prachtstraße durch den Regen gefährlich glatt war, wurden die letzten 52 Kilometer neutralisiert und die Gesamtwertung stand nach der ersten Passage fest. So konnte Lance Armstrong seinen siebten Gesamtsieg schon eine Stunde früher als erwartet feiern. Obwohl die Zeit nicht mehr mitlief, zählten aber noch die Gutschriften. Das war selbst so manchen Teamchefs lange nicht klar. Mario Kummer von T-Mobile erfuhr erst am Telefon lange nach der Siegerehrung von der Resultatsverbesserung. »Die Jury ist während der Tour schon einige Male durch eigenwillige Entscheidungen hervorgetreten. Aber entscheidend für uns ist sowieso 'Winos' Etappensieg, womit sich unsere Bilanz auf drei Tagessiege erhöhte«, sagte Kummer.
Gestern wurde das T-MobileTeam von Tausenden auf dem Bonner Marktplatz herzlich empfangen. »Das Team heißt zwar T- Mobile, aber für uns seid ihr das Team Bonn«, sagte Bürgermeister Peter Finger, als sich das Radsport-Team zum sechsten Mal ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Artikel vom 26.07.2005