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Die zweite Liga
bleibt »sparsam«

Spieler zum Nulltarif sind der Hit

Frankfurt/Paderborn (dpa). Viel gekauft, wenig bezahlt. Die 18 Clubs der zweiten Fußball-Bundesliga haben sich wie im Vorjahr auf dem Spielermarkt reichlich bedient, aber wirtschaftliche Zwänge verhinderten erneut die Verpflichtung prominenter und teurer Akteure.

Bis Montag gab die Liga nur 1,7 Millionen Euro (Vorjahr 1,6 Mio) für 131 neue Spieler aus. Die Einnahmen von 5,6 Millionen Euro (Vorjahr 8,1 Mio) aus Spielerverkäufen bestätigen den Trend der vergangenen Jahre, mit der Reduzierung aufgeblähter und teurer Kader Kosten zu sparen.
Die defensive Haushaltsplanung der Clubs hat auch vor der 14. Saison der eingleisigen Liga nicht Halt gemacht. Elf Vereine bedienten sich zum Nulltarif auf dem Transfermarkt. Dabei schoss die SpVgg Greuther Fürth den Vogel ab - die 14 Neuzugänge kosteten keinen einzigen Cent. Von den insgesamt 131 Neuzugängen, denen 171 Abgänge gegenüberstehen, kosteten nur neun eine Ablöse. Der Gesamtumsatz hat sich auf Grund der gesunkenen Verkaufserlöse im Vergleich zum vorigen Jahr (9,74 Mio) auf 7,3 Millionen Euro verringert.
Shopping ohne Portemonnaie und Kreditkarte lautete die Devise im Fußball-Unterhaus. In den Investitionen von nur 1,7 Millionen Euro sind 42 000 Euro Leihgebühr enthalten. Die meisten Einnahmen durch Spielerverkäufe erlöste der VfL Bochum. Peter Madsen, der für 1,5 Millionen Euro zum 1. FC Köln wechselte, Christoph Preuß (500 000 Euro/Eintracht Frankfurt) und Alexander Knavs (400000 Euro/SV Salzburg) spülten 2,4 Millionen Euro in die Kasse des Bundesliga-Absteigers.
Mit einem echten Top-Star und Millionenkracher kann die 2. Liga nach dem Aufstieg von Lukas Podolski auch diesmal nicht dienen. Mit einer Ablöse von 550 000 Euro ist Stefan Reisinger der teuerste Spieler. Der fünfbeste Torschütze der vergangenen Saison wechselte von Wacker Burghausen zum TSV 1860 München. 50000 Euro weniger kostete der kanadische Nationalspieler Daniel Imhoff, der vom FC St. Gallen in der Schweiz nach Bochum ging. 250 000 Euro überwies der VfL für Joris van Hout an Borussia Mönchengladbach.
Bei der Personalpolitik sorgten die Ahlener mit 14 Abgängen gegenüber acht Zugängen wie die SpVgg Greuther Fürth für eine besondere Note: Mit 14 Zugängen und 12 Abgängen vollzogen die Franken einen radikalen Schnitt in ihrem Kader. Ähnlich drastische Zäsuren machten auch die Klassenneulinge SC Paderborn (9 Neue/13 Abgänge) und Kickers Offenbach (7/14). Bei den Mitaufsteigern Eintracht Braunschweig (6/6) und Sportfreunde Siegen (8/7) halten sich Zu- und Abgänge die Waage.

Artikel vom 26.07.2005