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Der Kinderchor sagt: Konnichi wa, Japan!

Sänger aus Bielefeld geben vier Konzerte in Fernost

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Mit einem »Domoarigatoo«, einem Dankeschön, und vielleicht auch einem »Sayoonara«, Auf Wiedersehen, werden sich die Gäste aus Bielefeld mit Sicherheit aus Japan verabschieden. Auf 46 junge Sängerinnen und Sänger des Bielefelder Kinderchores warten zwei aufregende Wochen: Konnichi wa, Guten Tag, Japan!

Am Donnerstag fliegt der Chor nach Tokio und bereist von dort aus vierzehn Tage lang das Land der aufgehenden Sonne. Vier Konzerte stehen auf dem Programm, meist gemeinsam mit japanischen Kinderchören, zu deren Repertoire stets auch deutsche Lieder, in deutscher Sprache gesungen, gehören. Deshalb hat Chorleiter Dr. Jürgen Oberschelp auch seit Monaten mit dem Chor japanische Lieder in japanischer Sprache geprobt. Der Bielefelder Kinderchor tritt unter anderem im Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung EXPO in Aichi auf. Die EXPO steht unter dem Motto »Weisheit der Natur«. In Aichi treffen Bielefelder mit Vertretern der deutschen Sportjugend zusammen, die ebenfalls im Deutschen Pavillon zeigen, was sie können.
Organisiert hat die Reise Gesa Neuert von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft. So gibt es neben »offiziellen« Programmteilen und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten immer wieder die Möglichkeit, mit japanischen Jugendlichen zusammen zu kommen, deren Leben näher kennenzulernen. An zwei Stationen sind die Bielefelder Jugendlichen bei Familien untergebracht. Dass regelmäßig Punkte wie Grillen oder Party auf dem Programm auftauchen, soll zum gegenseitigen Kennenlernen beitragen.
Die Jugendlichen aus Bielefeld wurden nicht nur mit japanischen Liedern vertraut gemacht, sondern auch mit japanischer Höflichkeit. Man wolle schließlich nicht ins »Fettnäpfchen« treten, so Dr. Jürgen Oberschelp, der bereits vor 30 Jahren schon einmal mit dem Bielefelder Kinderchor in Japan war.
So erfuhren die Jugendlichen, dass ein Händedruck zur Begrüßung nicht üblich sei, dass die Schuhe beim Betreten des Hauses ausgezogen und mit den Schuhspitzen dem Ausgang zugewandt abgestellt werden, dass es spezielle »Toilet-Slipper« gibt und dass man Geschenke nicht sofort, sondern nach dem ersten Essen überreicht. Absolut verboten: Stäbchen in den Reis zu stecken oder damit zu gestikulieren. Und: Immer die komplette Portion aufessen - besonders den Reis.

Artikel vom 27.07.2005