27.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frau seit Februar vermisst

Polizei schließt Kapitalverbrechen nicht aus

Vadime Gercek (53) wird gesucht.

Bielefeld (jr). »Ich gehe mal eben frische Luft schnappen«, rief sie ihrer Tochter am Sonntag, 6. Februar, zu - doch die Türkin Vadime Gercek (53) kehrte nicht zurück. Seitdem beschäftigt der mysteriöse Vermisstenfall die Bielefelder Kripo. Wie Polizeisprecher Friedhelm Burchard gestern erklärte, sei ein Kapitalverbrechen nicht ausgeschlossen. Auch mit Selbstmord müsse man rechnen. Von der Vermissten gibt es keine Spur. Burchard: »Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Möglich ist aber auch, dass die Frau sämtliche Brücken hinter sich abbrechen wollte.«
Was sich Tochter Meltem nicht vorstellen kann. Die 26-jährige Mathematikstudentin, selbst Mutter eines 18 Monate alten Töchterchens, bekräftigt: »Ich hoffe, dass meine Mutter lebt.« Je länger es allerdings von Vadime Gercek kein Lebenszeichen gibt, desto stärker muss mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Die 53-Jährige wird von ihrer Tochter als »sehr fleißig« beschrieben. Meltem: »Sie hielt ihr verdientes Geld zusammen und hat immer gespart.« Ihr Vermögen soll die Türkin indes an windige Geschäftemacher aus Dortmund verloren haben, die das Geld angeblich in eine Baufirma steckten. Als der Schwindel aufflog, erstattete die wirtschaftlich ruinierte Frau Strafanzeige, drohte mit Klage und stellte die Männer immer wieder zur Rede.
Tochter Meltem gab am 13. Februar die Vermisstenanzeige auf. »Meine Mutter hatte weder Geld noch Ausweispapiere bei sich«, sagt sie. Auf Zeugenhinweise hofft auch Rechtsanwalt Dr. Detlev Binder (39), der die Familie betreut. Hinweise an die Polizei unter 54 50.

Artikel vom 27.07.2005