Hameln (dpa). Tischtennis-Talent Dimitri Owtscharow wandelt auf den Spuren von Timo Boll und Christian Süß.
Der 16-jährige Schüler vom Hamelner Bundesliga-Aufsteiger Schwalbe Tündern krönte seine erfolgreiche Saison mit dem Einzel-Sieg bei der Jugend-Europameisterschaft in Prag. Zuvor hatte der Angriffsspieler bereits das Europa Top 12-Turnier gewonnen. Dieses Kunststück schafften auch der Weltranglisten-Dritte Boll und sein Doppel-Partner Süß in ihrer Jugendzeit. Beide sind inzwischen WM-Zweite im Doppel. »Bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg«, wehrte Owtscharow alle Vergleiche ab. »Für die WM 2006 in Bremen müsste er sich enorm steigern, aber für Olympia 2008 oder 2012 ist er ein heißer Kandidat«, charakterisierte ihn DTTB-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. Im EM-Finale besiegte »Dima« seinen Freund Patrick Baum (Gönnern) mit 4:1-Sätzen. »Ich bin natürlich überglücklich über meinen Sieg. Aber das Finale war auch irgendwie ein merkwürdiges. Es ist schon ein komisches Gefühl, ein so wichtiges Finale gegen einen Teamgefährten bestreiten zu müssen«, kommentierte Owtscharow seinen Gold-Coup. Sein Vater Mikhail führte als Sportlicher Leiter den kleinen Verein aus dem 2000 Seelen-Ort in die höchste Liga. Trotz großer finanzieller Probleme - als einziger Zugang konnte Stefan Feth (Grenzau) verpflichtet werden - nimmt das Schwalbe-Team als großer Außenseiter das Abenteuer Bundesliga in Angriff. »Der EM-Titel macht uns Mut«, erklärte Geschäftsführer Erich Bonhagen.
Drucken