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Bilder in B.O.

Von Kathrin Weege (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Leidenschaftlich und melancholisch zugleich - eine getanzte Umarmung. Das ist der feurige argentinische Tango. Einen Herzenswunsch erfüllte jetzt das WESTFALEN-BLATT der Bad Oeynhausenerin Marlies Gründel (66), die sich bei der Aktion »Wünsche werden wahr« einen Tango-Tanzkursus gewünscht hatte.

Vor einem großen Spiegel im Saal der Tanzschule »S-Dance« in Bad Oeynhausen zeigte Diplom-Choreograph Sergej Jakovchenko der 66-Jährigen die Grundschritte und auch einige Figuren. »Dies ist mehr als eine normale Einführung in den Tango,. Wenn jemand einen solchen Kursus gewinnt, dann bekommt er von mir auch etwas Besonderes geboten«, lacht der Tanzlehrer und vermittelt Marlies Gründel einen kompletten Eindruck vom argentinischen Tango. Beim gemeinsamen Schreiten über das Parkett fühlt sich die Bad Oeynhausenerin schnell in den Rhythmus ein, so dass die folgenden, neu erlernten Figuren und Posen kein Problem sind.
»Das Tanzen ist schon immer meine große Leidenschaft, und den argentinischen Tango wollte ich seit langem lernen. Leider wird er an den Tanzschulen fast nie angeboten, und so freue ich mich besonders, dass es nun doch einmal klappt«, strahlt die Seniorin über das ganze Gesicht. Die Rhythmus-Liebhaberin hat bereits an der Volkshochschule an einem Bauchtanzkursus teilgenommen. »Schon nach zehn Schritten klappt das Tanzen großartig«, lobt sie Jakovchenko.
Beim argentinischen Tango, der Anfang des 20. Jahrhunderts über Paris nach ganz Europa kam, werden genauso wie beim normalen Tango neben den Grundschritten Figuren getanzt. »Beim Tango gibt es feste Regeln, wann welche Schritte zu folgen haben. Beim ÝTango ArgentinoÜ bestimmen Gefühl, das Paar und die Musik die Abfolge«, erklärt Tanzlehrer Jakovchenko. Bekannt ist der Tango für seine mal langsamen, dann wieder schnellen Bewegungen, die oft mit einem starren, ausdrucksstarken Blick enden. »Nur der Kopf wird bei der ÝPromenade mit KopfÜ schwungvoll auf eine Seite geworfen. Der Körper geht nicht mit. Großartig ist beim Tango die Kleinigkeit. Der Tanz lebt in großem Maße vom Gesichts- und Körperausdruck«, erläutert der Tango-Experte.
»Ich habe die so genannte Valentino-Pose - dabei führt der Mann sehr stark -, tiefe Posen mit gestrecktem Bein und die Promenade mit Kopf gelernt«, zählt Marlies Gründel begeistert auf. Beim Tango sei es wichtig, sich führen zu lassen und richtig locker im gesamten Körper zu sein. Daran müsse sie noch etwas arbeiten, meint die sympathische Bad Oeynhausenerin.
Und eines steht schon jetzt fest: »Ich bin so begeistert von diesem Schnupper-Kursus, den mir das WESTFALEN-BLATT ermöglicht hat, dass ich auf jeden Fall weiter ÝTango ArgentinoÜ tanzen möchte.«

Artikel vom 26.07.2005