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Die Polizei fahndet
nach Pakistanern

In Scharm el Scheich offenbar 64 Tote

Scharm el Scheich (dpa). Nach dem Blutbad im ägyptischen Touristenort Scharm el Scheich fahndet die Polizei nach fünf Verdächtigen aus Pakistan.
Ägypter und Touristen trauern um die Opfer.

Ein sechster Pakistaner werde verdächtigt, als Selbstmordattentäter die Autobombe gezündet zu haben, die ein Hotel verwüstet hatte, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Die ägyptische Polizei hat bei ihrer Fahndung nach den Hintermännern des Blutbads von Scharm el Scheich zwei Dörfer auf der Sinai-Halbinsel durchkämmt. Es werde nach den pakistanischen Verdächtigen gefahndet, die sich dort versteckt haben sollen.
Der Gouverneur von Süd-Sinai, Musafa Afifi, sagte gestern, bei der Explosion der drei Sprengsätzen seien nach bisherigen Erkenntnissen 64 Menschen ums Leben gekommen. Bei den 46 identifizierten Opfern handele es sich um 39 Ägypter und sieben Ausländer. Deutsche sollen nicht darunter sein. Andere Quellen sprechen von mehr als 80 Toten. Mehrere Menschen wurden auch gestern noch vermisst.
Die ägyptische Polizei hatte nach den Bombenanschlägen Dutzende von Verdächtigen festgenommen. Der Chef der Sicherheitsbehörden der Provinz Süd-Sinai, Generalmajor Hamdi Ghali, gab gestern seinen Rücktritt bekannt.
Der pakistanische Konsul in Kairo, Chaled Nias, erklärte zu der angeblichen Fahndung nach den Pakistanern, er sei von den ägyptischen Behörden über den Verdacht nicht informiert worden.
Nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Arabija tauchte inzwischen auf einer Islamisten-Internetseite ein neues Bekennerschreiben einer Gruppe namens Gotteskrieger Ägyptens auf. Darin heißt es, fünf Angehörige der Gruppe hätten die Anschläge in Scharm el Scheich verübt.
Das zuvor veröffentlichte Bekennerschreiben im Namen der »Assam-Brigaden« sei eine Fälschung.

Artikel vom 26.07.2005