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Erste Siedler-Familien ziehen um

50 000 Soldaten sollen Abzug aus dem Gazastreifen sichern

Tel Aviv (dpa). Die israelischen Behörden wollen bereits zwei Wochen vor dem geplanten Abzug aus dem Gazastreifen mit einem freiwilligen Umzug jüdischer Siedler beginnen.Israelische Soldaten im Einsatz gegen Siedler: die Regierung hofft auf friedlichen Abzug.

Vom kommenden Montag an sollten 160 Siedler-Familien in Übergangswohnungen im Süden Israels einziehen, berichteten israelische Medien. Generalstabschef Dan Halutz erwarte, dass die Mehrheit der etwa 9000 Siedler im Gazastreifen noch vor dem 17. August zum Umzug bereit sei. Mehr als 50 000 Soldaten und Polizisten sollen die Räumung absichern. Ein Mitarbeiter der israelischen Regierungsbehörde für den Abzug sagte, in der Ortschaft Nitzan nördlich des Gazastreifens sollen bereits am 1. August mobile Wohneinheiten für 160 Familien bereitstehen. In dem Gebiet an der Mittelmeerküste sollen insgesamt 320 Wohneinheiten entstehen.
Offiziell soll der Gaza-Abzug am 17. August beginnen. Insgesamt sollen 25 Siedlungen im Gazastreifen und nördlichen Westjordanland geräumt werden, in denen 1700 Familien leben. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon mahnte die Siedler, auf diese Angebote einzugehen. »Die Leute müssen sich der Verantwortung stellen und uns sagen, wo sie leben wollen. Wer im Zelt leben will - das ist seine Wahl«, sagte ein Mitarbeiter Scharons.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, erklärte gestern, die Liga werde möglicherweise innerhalb der kommenden zwei Wochen ein arabisches Gipfeltreffen in Ägypten organisieren. Dabei könnte es nach Ansicht von Beobachtern am Sitz der Liga in Kairo um den israelischen Abzug aus dem Gazastreifen gehen.

Artikel vom 26.07.2005