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»Dom ist ein Welterbe«

Köln kritisiert ablehende Unesco-Entscheidung

Köln (dpa). Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) hat die Entscheidung der Unesco kritisiert, den Kölner Dom ein weiteres Jahr auf der Roten Liste des Welterbes zu belassen.
Der Dom im Schatten umstrittener Hochhäuser.

»Ich freue mich überhaupt nicht über diese Entscheidung der Unesco. Ich hatte erwartet, dass das Komitee uns von der Roten Liste runternimmt«, sagte Schramma am Samstag in Köln. »Die Kompromissbereitschaft der Stadt ging schon sehr weit«, meinte der OB.
Schramma sagte, die Stadt habe beispielsweise eine so genannte von der Unesco geforderte Pufferzone in der Nähe ausgewiesen. Die Unesco-Experten sehen durch geplante Hochhausbauten auf der rechten Rheinseite die optische Gesamterscheinung des Doms gefährdet. Zudem hat die Stadt nach den Worten Schrammas weitere konkrete Pläne für Schutzmaßnahmen des Kölner Doms vorgelegt.
»Der Unesco geht es überhaupt nicht um den Dom, an dem nur positive Dinge geleistet werden«, sagte der Oberbürgermeister. »Hier geht es ganz eindeutig um eine ideologische Auseinandersetzung, um eine Aversion gegen Hochhäuser von einigen Hardlinern in der Kommission und die sind leider bestimmend«, sagte Schramma.
Zum künftigen Vorgehen der Stadt mit dem Thema Welterbe sagte Schramma: »Wir wollen den Dom als Welterbe retten.« Er wolle alles tun, aber er könne nicht die Planungssicherheit der Stadt aufgeben.« Die Unesco solle »konkret sagen, was sie will«.
Zudem gebe es konkretes Interesse der Lufthansa, in das geplante Hochhaus des renommierten Architekten Helmut Jahn zu ziehen. Der Bau gehört zu den von der Unesco kritisierten Hochhäusern. Falls die Verhandlungen mit Lufthansa scheiterten würden, wäre das ein Rückschlag für den Wirtschaftsstandort Köln, sagte Schramma.

Artikel vom 25.07.2005