25.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Erdbeben legt Tokio lahm

37 Verletzte - Tsunami-Warnung für Phuket aufgehoben

Nichts geht mehr: Die Zugänge zur U-Bahn von Tokio blieben Stunden geschlossen. Foto: Reuters
Tokio (dpa). Beim schwersten Erdbeben seit 13 Jahren in Japans Hauptstadt Tokio sind am Samstag mindestens 37 Menschen verletzt worden. Der öffentliche Verkehr im Großraum der Millionenmetropole wurde durch die heftige Erschütterung der Stärke 6,0 erheblich beeinträchtigt.
Der U-Bahnbetrieb in Tokio kam stundenlang zum Erliegen. Viele Menschen blieben in Fahrstühlen stecken. Gebäude und Strommasten gerieten ins Wanken. Eine Gefahr von Flutwellen bestand jedoch nicht. Die Behörden warnten unterdessen für die kommenden Tage vor Nachbeben.
Da die Fahrstühle im Tokioter Rathaus stehen blieben, mussten 210 Besucher während des Bebens eineinhalb Stunden lang auf der Aussichtsetage im 45. Stock des Wolkenkratzers ausharren. Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Tokio und der Provinz Shizuoka wurden zeitweise gestoppt.
Japan ist eines der am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt. 20 Prozent aller weltweiten Erdbeben von Stärke 6 und mehr ereignen sich hier. Durch die tektonische Beschaffenheit des Inselreiches gibt es keinen Ort in Japan, der nicht von einem Beben betroffen sein könnte. Am 1. September 1923 waren 145 000 Menschen in Tokio und Yokohama bei einem Beben der Stärke 7,9 ums Leben gekommen.
l Thailändische Behörden hatten am Sonntagabend einen vorsorglichen Tsunami-Alarm nach einem schweren Erdbeben der Stärke 7,0 im Indischen Ozean wieder aufgehoben. Tausende Einwohner und Touristen in den Urlaubsregionen Phuket/Krabi waren in die Bergregionen geflohen, konnten nach der Entwarnung aber wieder zurückkehren.

Artikel vom 25.07.2005