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Zoll stoppt illegalen Handel
mit Hunden und Katzen

Tierimporte aus Osteuropa nehmen zu


Von Ernst-Wilhelm Pape
Gütersloh (WB). Mehr als 1000 Hunde und Katzen aus osteuropäischen Ländern werden monatlich in Nordrhein-Westfalen eingeschleust. Der Landkreistag warnt vor diesen illegalen Importen und spricht von einer hohen Dunkelziffer.
Bis zu 300 Euro würden die Empfänger zahlen, auch wenn es sich um ausgemergelte Tiere handelt, die in Spanien oder Portugal durch die Straßen streunten. »Die Gefahr ist groß, dass mit diesen Tierimporten Seuchen eingeschleppt werden«, sagte am Freitag der Chef des Veterinärdienstes im Kreis Soest, Dr. Wilfried Hopp. Allein in den Kreis Soest würden über dunkle Kanäle monatlich 30 bis 40 Hunde eingeschleust.
Der Bielefelder Zoll entdeckte jüngst 17 Hundewelpen in Gütersloh in einem Kleinwagen. Sie kamen aus Osteuropa und waren für den Schwarzmarkt in Frankreich bestimmt. Eine Lieferung von 70 Hunden fiel jüngst im Kreis Viersen auf.
Bei den Importen handele es sich um reine Geschäftemacherei, sagte der Sprecher des Landkreistages, Boris Zaffarana. Die Tiere würden aus falsch verstandenem Mitleid gekauft. Dabei gebe es in den Tierheimen in NRW genügend Vierbeiner, die ebenfalls auf ein neues Zuhause warteten. Zaffarana: »Wir raten jedem Tierliebhaber von einem Kauf vermeintlich Not leidender Hunde und Katzen aus dem Ausland dringend ab.«

Artikel vom 23.07.2005