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Fest auf der Burg - und
»Cultus Ferox« ist dabei

WESTFALEN-BLATT-Serie von Matthias Meyer zur Heyde - Folge 4

Bielefeld (WB). Ferien! Auch wer nicht in die Ferne schweift, kann eine Menge Neues entdecken. Bielefeld bietet den Daheimgebliebenen reichlich Abwechslung. Der »Sommer in der Stadt« kann spannend, vergnüglich, lehrreich sein. Das WESTFALEN-BLATT gibt in dieser Serie Anregungen und Tipps.

Sie brauchen gar nicht über den Basar von Kairo oder Marrakesch zu stolpern, um fremdartig anmutenden Melodeyen zu lauschen und Kurtzweyl aller Art zu erleben. Denn was die Orientalen in weiter Ferne können, können die Unterhalter auf der nahen Sparrenburg schon lange: Drei Tage lang, vom 29. bis zum 31. Juli, werden Sie ins Mittelalter entführt.
Da erklingen Schalmeien, da duften Süßigkeiten - oder sagen wir: Spezereyen -, da tummeln sich die Narren und hauen sich die Ritter. Prächtig: Sie wissen, was sich in Ihrem Krug befindet und was sich dort überm Feuer am Spieß dreht . . .
Am kommenden Freitag, 13 Uhr, schallt die Fanfare vom Burgberg herab, und das Fest beginnt. Erwachsene zahlen drei Euro »Brückenzoll«, während Kinder »unter Schwertmaß« (1,20 Meter) einfach so passieren dürfen. Bis 22 Uhr, so lange erlaubt's die Obrigkeit, geht ein Hauch von Mittelalter über das Gelände, und die Veranstalter von der Bielefeld Marketing bieten erneut ein buntes Spectaculum mit Marktvogt, Herold, Büttel, Henker und den Besserverdienenden früherer Zeiten, die man an Schwert und Rüstung erkennen konnte.
Wir wollen hier nicht untersuchen, ob sich die Musikgruppe »Cultus Ferox«, die im vergangenen Jahr durch Abwesenheit glänzte, vor der Inquisition verantworten musste, aber das Urteil scheint positiv ausgefallen zu sein: Die mit einem ziemlich freizügigen Auftritt vor zwei Jahren bekannt gewordenen Künstler wollen diesmal wieder alle Frauenherzen höher schlagen lassen. Optisch sowieso. Und musikalisch mit Dudelsack und Trommeln.
Am Samstag währt das »mittelalterliche« Treiben von 11 bis 22 Uhr, während am Sonntag schon um 21 Uhr Schluss ist. An beiden Tagen treiben die Komiker von »Forzarello« ihre Späße, balgt sich das Duo »Ungelyncht« um die Gunst der Besucher, wird getanzt und mit den Kindeleyn gespielt. (Keine Angst: »Cultus Ferox« sind auch wieder dabei!) Und alle drei Tage dreht sich das Glücksrad. Zwar ohne Maren Gilzer und andere Schönheitsköniginnen, aber lohnen tut es sich doch.
Das genaue Programm (mit Uhrzeiten) gibt's in der Tourist-Info am Niederwall 23. Dort sind auch Karten (Tel.: 51-69 99) erhältlich.
Tipp: Schauen Sie doch mal im Stadtarchiv an der Rohrteichstraße vorbei, wo es reichlich Bücher über die Sparrenburg und Bielefeld im Mittelalter gibt. Damit Ihnen nicht jeder so einfach was vorgaukeln kann . . .
Am Mittwoch, 27. Juli, lesen Sie: Mit dem Rad durch den Bielefelder Süden: Museumshof Senne und Niemöllers Mühle.

Artikel vom 23.07.2005