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Gar nicht schnarchig, das Museum


Alfeld (dpa). Es sorgt für Streit im Schlafzimmer, treibt Partner zur Verzweiflung und soll sogar schon Ehen entzweit haben: das Schnarchen. Seit Jahrhunderten suchen Menschen nach Methoden gegen nächtliche »Sägekonzerte« - 400 mehr oder weniger wirksame Mittel sind jetzt in Alfeld bei Hildesheim (Niedersachsen) ausgestellt. Der Internist und Schlafforscher Joseph Alexander Wirth hat sie zu einem »Schnarchmuseum« zusammengetragen.
Da gibt es »Schnarchmasken« aus dem 19. Jahrhundert - Lederriemen, die sich die Menschen um das Kinn schnallten, um den Mund geschlossen zu halten. Auch eine »Ohrkerze« ist zu sehen, die sich Schnarcher in Seitenlage ins Ohr stecken können. Wie jemand allerdings damit überhaupt einschlafen soll - das lässt der Erfinder offen.
Schnarchen entsteht, wenn die Nasenatmung eingeschränkt ist und die schlaffe Muskulatur im Rachenraum in Schwingungen versetzt wird. Nach Angaben des VdK-Fachverbands Schlafapnoe in Bonn schnarcht etwa die Hälfte aller Deutschen. Etwa vier Prozent sind von gefährlichen Atemaussetzern - der Schlafapnoe - betroffen. Ihnen hilft oft nur ein Beatmungsgerät, das die Atemwege ständig mit Luft füllt.
Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
www.schnarchmuseum.de

Artikel vom 28.07.2005