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Wie viel Bürgernähe darf es sein?

Warum das Amt für Verkehr sich ein Beispiel an moBiel nehmen sollte


Zwei Großbaustellen in Brackwede - und zwei völlig unterschiedliche Informationsansätze. Das städtische Verkehrsunternehmen moBiel bereitete auf die Gleisbauarbeiten in der Haupt- und Brackweder Straße rechtzeitig die Öffentlichkeit hervorragend vor. Eine übersichtliche Karte mit allen »Knackpunkten«, eine umfassende Information, wie Stadtbahn und Linienbusse während der Bauarbeiten fahren. Eine lobenswerte und beispielhafte Informationspolitik.
Zuständig für die Arbeiten rund um die Kreuzung »Café Sport« ist das Amt für Verkehr. Und dessen Informationspolitik ist schlecht. Genauer. Es gibt keine. Bereits bei der ersten Vorstellung der Bauarbeiten Anfang Juli »glänzte« das Amt mit veralteten Stadtplänen. »Da sind ja noch nicht einmal die Straßen der neuen Queller Großsiedlung eingezeichnet«, entfuhr es einem sichtlich überraschten Horst Schaede, kommunalpolitisches Queller Urgestein.
Er musste darauf aufmerksam machen, dass es Schleichwege durch eben diese neue Siedlung gebe, die verhindert werden müssten. Weder auf den Karten der Baufirma noch auf denen des Amtes waren diese Straßen vermerkt. »Wir machen nächste Woche eine Begehung,« hieß es dann seitens des Amtes. Eine Begehung nach Beginn der umfänglichen Bauarbeiten. Macht man so etwas nicht vorher?
Und so geht es offenbar weiter. moBiel beispielsweise hatte rechtzeitig darüber informiert, wann die Hauptstraße wieder zu befahren ist und wie Stadtbahn und Linienbusse fahren - das Amt für Verkehr hat es bis heute nicht für nötig befunden, die Öffentlichkeit über den Fortschritt der Straßenbauarbeiten im Kreuzungsbereich »Café Sport« zu informieren und auf neue Verkehrsführungen rechtzeitig hinzuweisen.
Trotz gegebener Zusage an Brackwedes Bezirksamtsleiter Egon Schäffer, den stellvertretenden Bezirksvorsteher Dr. Bernd Brunemeier und eben Horst Schaede. Alle drei hatten eine rechtzeitige Information über den Fortschritt der Arbeiten gefordert.
Das WESTFALEN-BLATT war es dann, das sich die notwendigen Informationen besorgte und die Bürger in der vergangenen Samstagsausgabe umfassend über die neue Verkehrsführung informierte.
Vom Amt für Verkehr dazu kein Sterbenswörtchen. Darf man so mit den Bürgern umgehen? Paul Siegfried Schulz

Artikel vom 27.07.2005